Dies und das für jeden was

#1 von petias , 22.06.2020 10:15

Radtour am 20. und 21.6.
Vielleicht habt ihr euch schon gewundert, dass übers Wochenende keine neuen Beiträge entstanden sind. Zwei Lichthügelbewohner und vier Freunde aus der Umgebung waren übers Wochenende mit dem Radl unterwegs. Radfahren ist hier im Thüringer Mittelgebirge sehr abwechslungsreich. Es wechseln langgezogene teils steile Aufstiege mit gefühlt sehr viel kürzeren Talfahrten ab. Die Landschaft is malerisch bis faszinierend, aber das merkt man oft nur beim Rasten. Bei den Anstiegen und bei den Abfahrten ist die Aufmerksamkeit meist anderweitig gefordert.
Gut, ein Bisschen übertrieben, es gibt manchmal auch ein paar flachere Stücke zwischen Berg und Talfahrt. Aber eine gute Gangschaltung ebenso wie eine gute Kondition sind definitiv hilfreich.
Los gings von der Dorfmitte hinunter zur Leibis- Talsperre, ein Trinkwasser Rohspeicher, der das Dörfchen Leibis überflutet hat. Wir fuhren ein Stück weit um die Talsperre und dann wieder steil bergan nach Meura. Dort ist nach Angaben der Betreiber das größte Haflingergestüt Europas. Ute, selbst Reiterin, meint, das bedeute wohl, dass es das größte der Welt sei, denn Haflinger wären außerhalb Europas nicht so verbreitet. Ich bin kein Reiter. Ich denke mir, dass Pferde Lauf- und Fluchttiere sind, nicht gemacht und gedacht fürs Lastentragen, und wir selber recht lange Beine haben und unser teils fragwürdige Erfindergeist mit den Fahrrädern mal was wirklich cooles geschaffen hat. Wir sollten lieber uns selber gymnastizieren als die Pferde (das muss man, damit man sie reiten kann und ihr Rücken dafür stark genug ist.) Aber viele meiner Freunde reiten und ich mag Pferde sehr!
Weiter ging es durch Ortschaften wie Rohrbach, Bockschmiede, Sitzendorf, Schwarzburg, Bechstedt, Allendorf nach Königsee. Wir hatten einen wahren Kneipen und Brauerei- Experten bei uns und es war sehr erstaunlich und frustrierend, was an dieser "wichtigen" Infrastruktur durch pandemische Planspiele zumindest vorübergehend und in einigen Fällen wohl für immer geschlossen waren.
Aber nicht nur die Seuche ist daran schuld, sondern überwiegend wohl die Landflucht. Überall gibt es verlassene Häuser und schwindende Einwohnerzahlen.
Königssee ist eine Stadt. Mit den umliegenden einverleibten Gemeinden zählt sie gerade mal 6000 Einwohner. Der Marktplatz ist sehr schief. Wer leicht angetrunken aus der einen Kneipe herauskommt, torkelt leicht gleich in die zweite hinein. Die Stadt hat eine 1000 jährige Geschichte und erste menschliche Besiedelungsspuren reichen 10000 Jahre zurück. Es gibt viele leerstehende Geschäfte zu pachten oder sonstige Gewerberäume. Die Gegend ist schön, aber die meisten Touristen fliegen lieber weit, um sich dort vor Ort mit heimischen Speisen zu verköstigen. Und so wie es aussieht, kann Corona da auch nichts nachhaltig verändern. Ob eine zweite noch heftigere Welle was brächte?
Am nächsten Tag ging es weiter nach Dröbischau, Herrschdorf, Willmersdorf, Wildenspring, Böhlen, Meuselbach-Schwarzmühle, und Cursdorf. Dort haben wir uns in zwei Grüppchen gespaltet. Vier sind weiter nach Neuhaus und dann Lichte gefahren, zwei nach Deesbach und wieder hinunter zur Leibis- Talsperre. Auf der Strecke sind wir mehrmals eingekehrt, haben Freunde (Selbstversorger, von denen man noch viel lernen kann) besucht und uns ab und an verfahren. Aber es war eine recht schöne Tour durch dieses schöne Land!


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RE: Dies und das für jeden was

#2 von petias , 22.06.2020 23:08

Katzen
Seit ein paar Wochen gibt es zwei Katzen auf dem Lichthügel. Wanda und Flecki. Sie sind Schwestern und mittlerweile 10 Monate alt. Da die Schafe ohnehin die Anwesenheit von jemand erfordern, war es kein so großer Einschnitt, noch ein paar Katzen zu halten. Mäuse gibt es genug im Haus, besonders auf dem Dachboden. Und Wühlmäuse im Garten. Nachdem sie vier Wochen lang ausschließlich das Haus verwüstet hatten, durften sie heute erstmals die neu installierte Katzenklappe testen. Sie waren dann auch prompt beide für ein Weilchen verschwunden und wir befürchteten das Schlimmste, (dass sie nicht wiederkämen,) aber kein Problem. Sie kamen zurück und bedienten die Katzenklappe auch problemlos in der anderen Richtung. Clevere Kätzchen.

Grau ist alle Theorie. Langsam dämmert es uns, dass wir uns keine Katzen halten, um Mäuse zu fangen und Wühlmäuse zu vertreiben, sondern dass die Kätzchen sich uns halten, um das Katzenklo sauber zu machen, sie mit Essen zu versorgen und mit ihnen zu spielen.

Schöne Frauen mit schönen Katzen
Schöne Fraun und Katzen pflegen
häufig Freundschaft, wenn sie gleich sind
weil sie weich sind
und mit Grazie sich bewegen.

Weil sie leise sich verstehn,
weil sie selber leise gehen,
alles Plumpe oder Laute
fliehen und als wohlgebaute
Wesen stets ein schönes Bild sind.

Unter sich sind sie Vertraute,
sie, die sonst unzähmbar wild sind.

Fell wie Samt und Haar wie Seide,
allverwöhnt. - Man meint, dass beide
sich nach nichts als danach sehnen,
sich auf Sofas schön zu dehnen.

Schöne Fraun mit schönen Katzen,
wem von ihnen man dann schmeichelt,
wen von ihnen man gar streichelt,
stets riskiert man, dass sie kratzen.

Denn sie haben meistens Mucken,
die zuletzt uns andere jucken.
Weiß man recht ob sie im Hellen
echt sind, oder sich verstellen?

Weiß man, wenn sie tief sich ducken,
ob das nicht zum Sprung geschieht?
Aber abends, nachts im Dunkeln,
wenn dann ihre Augen funkeln,
weiß man alles oder flieht
vor den Funken die sie stieben.

Doch man soll nicht Fraun, die ihre
schönen Katzen wirklich lieben,
Menschen überhaupt, die Tiere
lieben, dieserhalb verdammen.

Sind Verliebte auch wie Flammen,
zu und ineinander passend.
Alles Fremde aber hassend.

Ob sie anders oder so sind.
Ob sie männlich, feminin sind.
Ob sie traurig oder froh sind.
Aus Madrid oder Berlin sind.
Ob sie schwarz, ob gelb, ob grau.

Selbst wer weder Katz noch Frau
schätzt, wird Katzen gern mit Frauen,
wenn sie beide schön sind schauen.

Doch begegnen Ringelnatzen
hässlich alten Fraun mit Katzen,
geht er schnell drei Schritt zurück,
denn er sagt: Das bringt kein Glück!
----------------------------------------------Joachim Ringelnatz

Die Katzen haben wir jetzt schon mal!


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RE: Dies und das für jeden was

#3 von petias , 24.06.2020 20:18

Plastik
Hier in Thüringen auch "Plaste" genannt ist ein umgangssprachlicher Begriff für Kunststoffe. Kunststoffe sind künstlich hergestellte Materialien, die so in der Natur nicht vorkommen.

Aus Wikipedia:
Zwischen 1950 und 2015 wurden weltweit rund 8,3 Mrd. Tonnen Kunststoff hergestellt – dies ergibt etwa 1 Tonne pro Kopf der Weltbevölkerung. Die Hälfte der Produktion stammt aus den letzten 13 Jahren. Von dieser Menge wurden ca. 6,3 Mrd. Tonnen zu Abfall, der zu 9 % recycelt, zu 12 % verbrannt und zu 79 % auf Müllhalden deponiert wurde bzw. sich in der Umwelt anreichert.


Aus wwf-junior.de:
Jährlich werden ca. 2,5 Milliarden Plastiktüten in Deutschland verbraucht. Im Durchschnitt wird eine weniger als eine halbe Stunde benutzt.

Aus Plastik wird mit der Zeit Mikroplastik.
Mikroplastik besteht aus winzigen Kunststoffteilchen, die kleiner als fünf Millimeter sind. Sie entstehen, wenn sich größere Plastikteile zersetzen, sind aber auch in Kosmetik- und Pflegeprodukten enthalten. In Duschgel, Sonnencreme und anderen Produkten verbessern sie den Reinigungseffekt oder machen sie besonders cremig.

Mikroplastik gelangt auch durch das Waschen von Textilien oder den Abrieb von Autoreifen in die Kanalisation. Da sie in Kläranlagen nicht vollständig herausgefiltert werden können, gelangen sie in Gewässer und die Meere. Im Meer zieht das Mikroplastik wie ein Magnet verschiedene Gifte an und wird von Tieren gefressen. Die Gifte vertragen sie gar nicht gut. Sie erkranken oder sterben daran.

Über die Nahrungskette kommt das Mikroplastik zu uns zurück. Es landet in Form von Fisch und Meeresfrüchten auf unserem Teller. Selbst wer keinen Fisch isst, ist betroffen. Auch in unserem Grundwasser befindet sich bereits Mikroplastik.


Wie sich das Mikroplastik in uns auswirkt ist noch nicht letztlich erforscht. Bisher sind es mehr Befürchtungen als Beweise. Aber da Meerestiere daran sterben können ist nicht zu erwarten, dass es gut für uns ist. Ein Stoff, dem wir in unserer Jahrmillionen langen Entwicklung nie zuvor begegnet sind, gehört wohl kaum in unseren Körper.

Auf dem Lichthügel haben sich viele Kunststoffe eingeschlichen und schleichen weiter. Zwar gehen wir mit Stofftaschen einkaufen und kaufen (meistens) Abwaschbürsten aus Naturborsten und Holzstielen, aber, wenn im Zweiwochen- Rhythmus der Gelbe Sack abgeholt wird, sind es meistens, zumindest im Frühjahr, mehr als zwei. Gartenerde, Hornspäne, Gartenkalk, Zement etc. sind in Säcken verpackt, die entweder direkt aus Kunststoff sind oder eine Schicht in Kunststoff ist zwischenzwei Papierschichten versteckt, was noch schlimmer ist. Verbundmaterialien sind kaum recyclebar. Kunststoffplanen sind sehr verführerisch und sind im Garten und am Bau kaum noch wegzudenken. Jungpflanzen kommen in Plastiktöpfen. Jedes Werkzeug, jede Schraube kommt in der Regel in Kunststoffverpackung.
Ich habe in der Anfangszeit vor ca. 10 Jahren einiges mit Gewebeplanen abgedeckt. Mittlerweile wurden die durch Blechdächer ersetzt. In einem Fall habe ich über eine Plane ein Blechdach gebaut, ohne die Plane zu entfernen. Sie ist jetzt eine Quelle von Plastikfäden, die man überall im Garten finden kann. Die Plane hatte sich aufgelöst und die Fäden der Gewebeplane wurden durch Wind verteilt. Wir haben schon Stunden damit verbracht, diese Fäden einzusammeln. Auch jetzt noch vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht einige dieser Fäden finde. Angeblich benutzen sie Vögel zum Nestbau und Jungvögel haben sich schon daran aufgehängt. Zum Glück habe ich noch kein solches Nest auf dem Lichthügel gefunden.
Es wird Zeit, sich ernsthaft mit dem Thema "Kunststoffvermeidung" auseinanderzusetzen.


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RE: Dies und das für jeden was

#4 von petias , 25.06.2020 23:30

Holz
Hier auf dem Lichthügel heizen wir mit Holz. Die CO2 Bilanz von Holz ist mittelfristig ausgeglichen. Beim Verbrennen von Holz wird die Menge an CO2 wieder freigesetzt, die der Baum die Jahre oder Jahrzehnte zuvor aus der Luft entnommen hat. Das ist nicht unbedenklich. Es ist sicher besser, das CO2 solange zu speichern und weiter zu speichern wie möglich. Es ist nicht sinnvoll, einen gesunden Baum mit noch längerer Lebenserwartung zu töten, um ihn zu verbrennen. Anders sieht das mit Totholz aus. Ein vermodernder Baum bzw. vermodernde Äste die von Bäumen abgefallen sind, z.B. durch Windbruch, setzten ebenfalls das gespeicherte CO2 frei. Ich halte es für vertretbar, solches Holz zu verschüren.
Wenn Leute ihre Bäume ummachen lassen wollen, weil sie krank, zu groß oder zu alt sind, oder sonst wie im Weg, gibt es in der Regel ohnehin keine Überlebenschance für diese Wesen.
Dann ist es eine WIn- Win- Situation, wenn wir die Bäume kostenlos, gegen das Holz als Gabe, fällen. Der einzige Verlierer ist dann der Baum, und der hätte eh keine Chance gehabt.

Nun befinden wir uns in den Zeiten des Klimawandels und unsere Wälder sterben. Die Fichten sind aufgrund der Trockenheit und Hitze die fette leichte Beute des Borkenkäfers. Holz ist auf der Ebene der Forstwirte ruinös günstig. Und viele abgestorbenen Bäume auch auf Privatgrundstücken fallen an. Es sind die 7 Fetten Jahre in Bezug auf Holz angebrochen. Ihnen werden, wenn die jetzigen, nicht mehr in das neue Klima passenden Bäume tot sind, viele magere Jahre folgen, bis der neue Wald mit angepassten Bäumen herangewachsen sein wird.
Deshalb machen wir derzeit mehr Holz, als wir in einem Jahr verbrauchen. Wir versuchen auf einen 2 bis 3 Jahresvorrat pro Jahr zu kommen. Das soll helfen, die heraufziehenden mageren Jahre zu überstehen.

Heute haben wir für diese Jahr damit begonnen, unseren Brennholzvorrat aufzustocken. Der Bekannte eines Bekannten hatte ein paar Bäume umgemacht, die wir aus dem Hang geborgen und abtransportiert haben. Mit dem Transportequipment in Form eines starken Autos mit Anhängerkupplung nebst großen Anhänger hat uns eine Freundin, die den Ideen des Lichthügels nahe steht, unterstützt. Danke sehr!

Die wachsende Vernetzung im Dorf hat uns den guten Kontakt zu einem Nachbarn beschert, der sich ein kleines Sägewerk gebaut hat, mit dem er Bauholz schneiden kann. Gerade sind wir dabei, unseren Bauholzbedarf, für die heraufziehende Heusaison brauchen wir noch einen Heustadel für die Schafe, durch ihn zu decken. Da bietet es sich an, ihm ganze Bäume zur Verfügung zu stellen, die er in seinem Sägewerk verarbeiten kann. Ein weiters Stück Unabhängigkeit zieht herauf!

Morgen machen wir drei Bäume bei einer anderen Freundin im Dorf um, die da im Weg sind, das Haus bedrohen bzw. den Satellitenempfang blockieren. Mal sehen, ob da was fürs Sägewerk dabei ist.
Und Okay hat bei seinem alten Chef noch eine Ladung Holz gegen Urlaub getauscht. Auch die liegt abholbereit. Alles in allem bestimmt über 10 m³ Holz (Ster). Der Jahresbedarf in 2 Tagen?
Die Baumstücke müssen noch weiter zersägt, gehackt und aufgeschichtet werden. Wenn die Scheite trocken sind, werden sie in Schuppen verfrachtet, die wir, die existierenden sind schon voll, noch bauen müssen.
Eine Menge Arbeit? ja! Aber schöne Arbeit und das ist uns die Unabhängigkeit von globalen Playern wert. Lokales Holz, das ohnehin anfällt, statt Putins Gas, Arabisches Öl oder gar Trumps Frecking- Wahnsinn. Ja!


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RE: Dies und das für jeden was

#5 von petias , 28.06.2020 11:01

Geburtstagsfest

Gestern fand das alljährliche Geburtstagfest einer langjährigen lieben Freundin des Lichthügels, einer Musikerin, Reiterhof- Betreiberin, Hundebesitzerin (3fach) Südfrankreich- Verehrerin... trotz pandemischer Lage statt. Ja, völlig legal. Sie hat bei den Behörden nachgefragt und sich eine Familienfeier bis 75 Personen genehmigen lassen. Klar, irgendwie gehören wir alle zu einer großen Familie! Es waren nur etwa die Hälfte der genehmigten Teilnehmer da, aber sicher ist sicher.
Zur Begrüßung sagte sie, verstärkt durch ihre Musikanlage, dass zu diesen Zeiten gegen das Virus die beste Vorbeugung ein gutes Immunsystem wäre. Und wie bekommt man das? Durch Freude, Musik, gutes Essen, Fröhlichkeit und Optimismus. Also, packen wir es an!
Und das taten wir. Alles fand im Freien statt, auf ihrem kleinen Reiterhof. Ich habe seit Monaten endlich wieder Life- Musik gehört (die Jubilarin wurde von noch zwei Musiker aus dem Freundeskreis unterstützt) und getanzt. Es war so befreiend und einfach wundervoll! Danke an alle, die da waren, besonders natürlich an die Gastgeberin (bestens unterstützt durch ihre Söhne!)


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RE: Dies und das für jeden was

#6 von petias , 30.06.2020 08:52

Apfeltanne

gestern haben wir eine mittelgroße Apfeltanne gefällt. Ich finde das hier übliche Wort "Apfeltanne" für eine Douglasie recht bezeichnend. Sieht einer Tanne ähnlich und riecht definitiv nach Apfel.
Apfeltannen sind sehr schnell wachsende Bäume, die viel Wasser einlagern, mit vielen Ästen und vielen Nadeln. Eine 30- jährige Douglasie kann schon ein recht stattlicher Baum sein.

Das ist schon die zweite Apfeltanne, die wir fällten, weil die Besitzer sie unbedingt weghaben wollten.

Letztes Jahr hatten wir eine gefällt, da kam ein Bekannter vorbei und fing an zu jammern und zu klagen. Er hatte den Baum vor 28 Jahren gepflanzt im Auftrag des damaligen Besitzers des Anwesens. Es war sowas wie sein Lebensbaum. Bleibt zu hoffen, dass er noch ein paar davon hat, denen nicht das selbe Schicksal droht.

Die Apfeltanne, die wir gestern gefällt haben wurde von der Besitzerin auch vor ca. 30 Jahren gepflanzt. Mittlerweile war sie ein großer dichter Baum geworden und nahm den Fenstern des Hauses Licht und Aussicht. Da sie direkt am Haus, zwischen Haus und Zier- und Gemüsegarten stand, das Nachbarhaus stand auch noch ganz nah, mussten wir sie vorsichtig stückweise von oben her abtragen, so dass die herabfallenden Äste und Stammteile keinen Schaden anrichten würden.
Wir haben also von unten her die Äste abgesägt und weggeschafft. Ab einer gewissen Höhe blieben die Stummeln einiger Äste als Tritte und Haltegriffe stehen. Der Gipfel wurde dann abgeschnitten. Das war ohne spezielles Equipment gar nicht so einfach. Wir hatten keine Einhand- Motorsäge, sondern behalfen uns mit einer normalen Motorsäge und einem Beil.

Den entasteten Rumpf des Baumes konnte wir dann in eine freie Schneise zwischen Haus und einem weiteren Baum legen. Beim Zersägen zerschnitt ich mir die Arbeitshose mit der Motorsäge und ritzte mir kaum merklich die Haut am Bein. Glück gehabt. Vielleicht hat so eine Schnittschutzhose doch seine Vorzüge!

Vielleicht war es auch eine Warnung der Apfeltanne. Ich jedenfalls habe mir fest vorgenommen zwei Apfeltannen auf dem Lichthügel zu pflanzen und für jeden weiteren Baum, den wir fällen für Ersatz zu sorgen. Eigentlich sollte wir für jeden gestorbenen Baum zwei neue Pflanzen, denn wir brauchen mehr Bäume im Interesse des Klimas und des Lebens auf der Erde. Schließlich müssen wir den Raubbau im Amazonas und an anderen Stellen der Welt irgendwie kompensieren.


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RE: Dies und das für jeden was

#7 von petias , 01.07.2020 08:59

Sensen

Die Mähsaison auf dem Lichthügel hat heute begonnen. Dank der warmen Witterung und des trotz aller Unkenrufe doch ganz beachtlichen Regenmenge der letzten Wochen (unsere Regenauffangbehälter sind alle voll, aber dazu später mehr beim Thema "Regenwassermanagement") schießen das Grass und die Kräuter (Unkraut ist auch ein Kraut, nur am unrechten Platz) auf den Wiesen geradezu in die Höhe. Die Schafe haben keine Chance mehr, damit Schrittzuhalten und wir bekommen die Gelegenheit Wiesen zum Heumachen aufzusparen. Aber gerade da, wo die Schafe nicht hinkommen, in den Gemüsegärten, um die Hochbeete herum im Vorgarten... bedarf es des Mähens.

Das Gerät nach Wunsch und Wahl ist auf dem Lichthügel die Sense.
Den Vorgang des Mähens mit der Sense bezeichnet man auch als "Sensen". Gleichzeitig meint das Wort auch die Mehrzahl von Sense. (Auf dem Lichthügel gibt es derzeit vier davon.) Soviel zur Erklärung der Überschrift.

Sensen gibt es seit dem Begin der Eisenzeit bei uns in Mitteleuropa seit etwa 800 vor der Zeitenwende. Es ist also eine sehr ausgereifte Technologie, dazu Ressourcen- und Umwelt- schonend.

Damit eine Sense vernünftig schneidet, muss sie gedengelt werden. "Dengeln" bezeichnet man den Vorgang, das Blech an der Schnittkante des Sensenblattes so auszudünnen und zu härten, dass es scharf genug ist, um Gras zu schneiden. Diese Schärfe wird während des Mähens mit Hilfe eines Wetzsteins immer wieder aufrechterhalten.

Zum Dengeln benutzt man klassischerweise einen Dengelstock (Miniaturambos) und einen Dengelhammer. Während das Blatt über den Dengelstock stückchenweise gezogen wird, wird mit dem Hammer so auf die Schneide geschlagen, dass das Blech dünn und scharf wird. Aber es muss geleichmäßig geschehen, sonst wellt sich das Blatt und bekommt Risse. Das ist gar nicht so leicht und erfordert eine Menge Erfahrung und Übung.

Da ich noch nicht besonders gut darin bin, verwende ich einen Dengelapparat. Da hat der Dengelstock in der Mitte einen Zapfen, über den eine Hülse gestülpt wird. Das Blatt wird mit der Schneide zwischen Dengelstock und Hülse durchgeführt und dabei mit dem Hammer auf die Hülse geschlagen. Das erzielt keine so perfekten Ergebnisse wie das "richtige" Dengeln von einem Könner, aber bei mir (noch) bessere Ergebnisse und vor allem weniger zerstörte Sensen! (Aber ich arbeite dran)

Nachdem ich gestern Abend die Sensen gedengelt und zurechtgemacht hatte, schaffte ich es heute morgen um ca. 6:30 Uhr aufzustehen und die Mähsaison zu beginnen. Es ist um ein Vielfaches leichter bei taunassem Gras zu schneiden, als bei trockenem, zumal, wenn die Sense nicht perfekt scharf und die Mähtechnik nicht perfekt ausgereift ist. Heute habe ich nur um meine Schlafhütte herum und zwischen den Hochbeeten gemäht. Der Grünschnitt wird zur Bodenbedeckung in den Beeten und als Kompostbeigabe verwendet. Aber wenn es ums richtige Heumachen für den Winter geht, dann plane ich bereits zum Anbruch des Tages mit dem Mähen zu beginnen. Zur normalen Aufstehzeit ist die Arbeit dann getan und man kann Mittag das werdende Heu schon zum ersten mal wenden. Aber da warten wir noch ein paar Tage ab, bis der Wetterbericht ein paar trockene und sonnige Tage verspricht.


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RE: Dies und das für jeden was

#8 von petias , 08.07.2020 09:38

Heuernte 1

Heu war über lange Zeit in der Geschichte der Tierhaltung der wichtigste, wenn nicht einzige Bestandteil der Winterfütterung der Tiere. Heute nimmt Silage (Gras, Mais etc) und Kraftfutter einen immer größeren Anteil des Winterfutters ein. Aber auch heute wird noch Heu gemacht.
Heu ist die durch Trocknung haltbar gemachte Grünmasse von Wiesen. Auch Leguminosen wie Erbsen oder Bohnen werden manchmal zu Heu verarbeitet.

Die Heugewinnung ist in der modernen Landwirtschaft ein weitgehend automatisierter Prozess. Traktoren betreiben Balkenmähwerke oder heute meist Kreiselmähwerke, die in kurzer Zeit eine Wiese mähen können. Die jetzt lose Grünmasse wird, wieder maschinell, z.B. mit einem Kreiselrechen, gleichmäßig über die Wiese verteilt.
Mehrmals am Tag wird das Heu mit einem Kreiselwender wieder mit Hilfe des Traktors gewendet und aufgelockert. Diese befördert die schnelle Durchtrocknung des Heus. Das Heu ist fertig getrocknet, wen es nur noch eine Restfeuchtigkeit von ca. 15 Prozent enthält. Dann wird es auf Schwaden gerecht, z.B. mit dem oben erwähnten Kreiselrechen. Diese Schwaden werden anschließend von einer Presse aufgenommen (Hochdruck, Niederdruck, Großballen) und zu transportfähigen Ballen gepresst. Großballen werden manchmal mit einer Kunststoffhülle umgeben und verbleiben auf dem Feld. Meist werden die Ballen aber in die Scheune verbracht und für die Winterfütterung aufbewahrt.

Entscheidend für die Qualität des Heus ist der richtige Zeitpunkt des Schnitts und dies in mehrfacher, sich möglicherweise widersprechender Hinsicht:

1. Die Kräuter und Gräser sollten gerade überwiegend in Blüte gegangen sein, denn dann ist der für die Tiere verfügbare Nährstoffgehalt am größten. Zu früh gemäht, ist der Ertrag nicht so hoch, zu spät, wenn die Nährstoffe bereits in die Samen gewandert sind, wird der strohige Anteil des Gutes höher und die Nährstoffe sind nicht mehr gut verwertbar.

2. Das Heu sollte möglichst schnell trocknen und eingefahren werden und möglichst nicht zwischendurch wieder nass werden und wieder trocknen müssen. Darunter leidet die Qualität.

Diese beiden Qualitätsmerkmale können in Widerspruch stehen. Ist das Schnittgut reif, aber das Wetter nass oder unbeständig, kann man kein Heu machen. Und da das Trocknen mindestens zwei bis drei Tage dauert, ist man vor Überraschungen nie sicher.

Die Wetter- Apps fürs Handy, die so tun, als könnten sie Regen und Gewitter stundengenau voraussagen, täuschen sich sehr oft und wechseln häufig ihre Meinung. Mir ist es schon mehrfach passiert, dass es regnet, obwohl die App Sonnenschein prophezeit hat und sehe ich nochmal drauf, passt die App gerade kurzfristig ihre Anzeige an. Bleibt also wieder die eigene Wetterbeobachtung und Einschätzung nach alter bäuerlicher Tradition.

Hat man nur einen großen Garten, oder eine kleinere Wiese, und will man Heu machen, für Hasen oder Schafe, ist die Technik weniger aufwendig. Das Mähen erfolgt durch z.B. klassische Sensen, Motorsensen oder Balkenmähgerät, eine Art großer Rasenmäher, der aber das Gras abschneidet und nicht klein häckselt.
Das Wenden und Zusammenrechen erfolgt mit dem Heurechen einem leichten Holzrechen (gibt es heute natürlich auch aus Kunststoff). Das Bergen, (nach Hause Bringen) erfolgt z.B. durch einen alten Bettbezug oder einen großen Kunststoffsack.

Freunde haben ihre Wiese mit einem Balkenmäher abgemäht und uns das Schnittgut zum Heumachen überlassen. Ich hatte bei uns im Garten ein Stück Wiese mit der Sense gemäht. Also fuhren wir von Ort zu Ort, mit Heurechen bewaffnet, um das Heu immer wieder zu wenden.

"As Hei muass am Recha dirrn" - Das Heu muss am Rechen dörren (trocknen) sagt eine bayrische Bauernweisheit und meint, dass häufiges Wenden den Trocknungsprozess befördert.

Wenn Heu zu nass eingebracht wird, schimmelt es, oder, noch schlimmer kann im Heustapel zusammengepresst Hitze entwickeln (wie im Kompost, dem gerne zu diesem Zweck Grünschnitt beigegeben wird.) und der Heustock mitsamt Scheune (oder Schafstall) kann abbrennen.

Am Ende des zweiten Tages war das Heu noch nicht ganz trocken, aber für die Nacht war Regen angesagt.
Wir sammelten das Heu in 7 großen Säcken ein und brachten es auf den Lichthügel. Dort wurde es im Lagerfeuerpavillon regensicher über Nacht abgestellt. Am nächsten Tag breiteten wir es nochmals für ein paar Stunden in der Sonne aus und konnten es abends im Spitzboden über unserem Schafstall unterbringen.

Geschafft! Die erste Heuernte ist eingefahren.

Aber der "Heuboden" über dem Schafstall ist jetzt voll. Wir müssen noch einen Heustadel bauen.


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RE: Dies und das für jeden was

#9 von petias , 08.07.2020 10:21

Gerhard Schönauer

Gerhard Schönauer hat mit seinem Buch „Zurück zum Leben auf dem Lande“ das im Goldmann Verlag 1979 erschienen ist meine Gedanken, Planungen, Ziele … zur eigenen Selbstversorgung sehr beeinflusst.
Die Initialzündung zu meinen Gedanken zu Unabhängigkeit und Selbstversorgung wurde durch die Ölkrise 1973 ausgelöst. Da gab es, um Benzin zu sparen, z.B. autofreie Sonntage.
Zusammen mit den Erkenntnissen der „Grenzen des Wachstums“, wie sie vom “Club of Rome“ 1972 veröffentlicht worden waren und Publikationen von Iwan Illich, Carl Amery und anderen, prägte Schönauer meinen „Weg“ zur Selbstversorgung.

Mein Versuch mit ihm Kontakt aufzunehmen scheiterte damals. Er wurde vom Verlag abgeschirmt, was ich auch akzeptiert hatte.

2015 stieß ich in einem Forum auf einen Beitrag über ihn und konnte von dem Verfasser Gerhards Adresse in seinem selbstgebauten kleinem Anwesen in Kärnten, Österreich, erfahren. Es entwickelte sich ein etwas schleppender Briefkontakt über die Jahre und wir tauschten 16 Briefe aus.

Gerhard war ein etwas verbitterter Kulturpessimist geworden, der der Menschheit keine günstige Prognose erstellte. Er wollte keinen Besuch. Auf meine Anfrage hin schickte er mir einen Auszug aus einem Gedicht von Wilhelm Busch: "Der Eisname"

Zitat
Wer einsam ist, der hat es gut,
weil keiner da, der ihm was tut. ...


---------------------------------------Zum Gedicht

Und so lebte er. Fuhr ab und an mit seinem alten VW-Bus in die Berge, meist im Herbst, wenn es am schönsten ist, und ging gemächlich wandern, schlief im Bus. Sonst genoss er das Leben in seinem Häuschen und seinem Garten und beklagte die Verrücktheit der Welt!

Oft entstanden lange Pausen zwischen unseren Briefen. Er tippte sie mit Durchschlagspapier auf Schreibmaschine und dazu konnte er sich oft länger nicht aufraffen.
Einmal schrieb ich ihm, wie froh ich über seinen Brief war und dass ich schon befürchtet hatte, er könnte gestorben sein.

Er antwortete, dass, wäre er gestorben, ich meinen Brief mit einem entsprechende Vermerk zurückerhalten hätte.

Gestern war es dann so weit. Mein 17. Brief an ihn, kam zurück, versehen mit einem Aufkleber auf dem Punkt 7 von 8 Punkten angekreuzt war: Verstorben / Deceased

Ich hoffe Gerhard, du bist in einer besseren Welt und dein Pessimismus bewahrheitet sich nicht. Vermutlich lachst du (bildlich gesprochen) über unser Befürchtungen und Hoffnungen.
Ich bin mir sicher, könntest du mir im Traum erscheinen, du würdest mir zuflüstern:

"Es ist ganz anders!"


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zuletzt bearbeitet 28.08.2021 | Top

RE: Dies und das für jeden was

#10 von petias , 22.07.2020 10:08

Heuernte 2

Vor zwei Jahren hatte ich ein Stück Wiese (ca. 2000m²) gekauft, das die Lichthügelgrundstücke jenseits des Feldweges, der um weite Teile des Lichthügels führt, erweitert. Das Land war noch von einem Großbauern, der Biorindfleisch erzeugt, gepachtet. Diese Jahr war die Pacht ausgelaufen und ein befreundeter Vermesser hatte uns geholfen, die Grundstücksgrenzen zu ermitteln. Als ehemaliger Bestandteil einer LPG (Landwirtschaftliche Produktions- Genossenschaft) in der DDR waren alle Grenzsteine der Parzellen entfernt worden um ein großes, einheitliches Areal draus zu machen. Damit die Rinder das Gras der Wiese unseren Schafen überlassen, haben wir es eingezäunt.

Diese Jahr würden wir zum ersten Mal Heu von der Wiese machen, und später im Jahr die Schafe darauf weiden lassen. Ich hatte mir vorgenommen, trotz Angebote von Freunden mit einem Balkenmäher, die Wiese mit der Sense zu mähen. Das geht nicht, zumindest nicht bei mir, auf einmal. Der Starttag muss gut vorbereitet sein. Das Wetter sollte wenigstens zwei Tage warm und trocken sein, um das Heu in bester Qualität in den Heuschuppen zu bekommen.

Am Vortag habe ich noch zwei Sensen gedengelt und eingestellt (Schnittwinkel), den Schraubenschlüssel für die Griffe, den Vierkantschlüssel für die Halterung zur Befestigung der Sense am Sensenbaum und den Wetzstein habe ich bereitgelegt.
Das Dengeln erledige ich mittlerweile klassisch mit Dengelhammer und Amboss und nicht mehr mit dem Dengelapparat. Meine Dengelfertigkeiten sind noch nicht perfekt, aber ich erziele bessere Ergebnisse auf diese Weise.
so gegen 5:30 Uhr zeichnet sich das Morgenrot der aufgehenden Sonne am Rand der Berge ab und ich stehe auf, um mich ans Werk zu machen. Ich nehme beide Sensen mit und eine Heugabel (die hat 3 Zinken, die vierzinkigen Gabeln sind Mistgabeln.)

Zunächst mähe ich einen Streifen vom Eingangstor weg hoch zum Ende des Grundstückes ca. 60 m weit. Ca. alle 5 Meter bleibe ich stehen um die Sense mit dem Wetzstein nachzuschärfen. Das Sense wetzen hat den willkommenen Nebeneffekt einer Pause. Sensen, vor allem wenn man nicht geübt und die Mähtechnik nicht perfekt ist, ist harte Arbeit.
Oben angekommen arbeite ich mich mit der Sense links herum (als Rechtsausleger) in die Gegenrichtung und mähe die Bahn zurück, so dass das abgeschnittene Gras zusammen mit dem der ersten Bahn einen gemeinsamen Strang bildet. Man muss aufpassen, dass man weit genug unter den Strang der ersten Maht hineinschneidet, damit nicht ein Streifen Wiese stehen bleibt.

Ich kann mich noch gut erinnern, als mir vor 40 Jahren ein Nachbar, unser Milchbauer, das Mähen mit der Sense vorgeführt hatte. 5 Meter in die Wiese hinein, wenden, 5 Meter zurück. Dann hat er ganz stolz die Maht zur Seite geschoben und demonstriert, dass auch nicht ein Halm stehen geblieben ist.

Die weiteren Bahnen bilden jede einen eigenen Mahtstrang. Rechts hinauf, links hinunter. Nach sechs sechzig Meter langen Mahten bin ich reichlich erschöpft und gelagweilt von der Eintönigkeit des Langen Weges. Etwa in der Mitte der Wiese mähe ich Streifen an den linken und rechten Rand, so dass ein Kreuz entsteht. So erreiche ich zumindest jedes "Ufer" der Wiese an diesem ersten Mähtag.

Es ist etwa 8 Uhr und es wird schon recht heiß. Das Gras, morgens nass vom Tau, trocknet langsam ab und das Mähen fällt schwerer. Ich höre auf zu mähen für diesen ersten Tag.

Um 10 Uhr wird das Mähgut über den gemähten Teil der Wiese verteilt, so dass es dünn liegt und gut trocknen kann. Am frühen Nachmittag, jetzt habe ich Hilfe, wenden wir das Heut mit dem Rechen.

Am Abend wird es auf Stränge gerecht, so dass der Tau nicht alles erreicht.

Am nächsten Morgen um 5 Uhr geht es mit frisch gedengelten Sensen wieder los. Diesmal schaffe ich ein größeres Stück als gestern.
Sobald der Tau abgetrocknet ist, wird das gestrige Heu, das auf Strängen liegt, wieder verteilt, das neu gemähte ebenfalls.

Jetzt sind schon gut 1000m² zu wenden. das passiert um 11 und um 16 Uhr.

Am Abend ist das Heu von gestern trocken und wird eingebracht. Dazu rechen wir es auf Schwaden und packen es in große Säcke, die hinunter zum Heuschuppen gezogen werden. Die Säcke werden dort ausgeleert.

Der Maht des zweiten Tages wird abends wieder auf Stränge gerecht.

Ein paar Tage wird das noch so weiter gehen, bis die Wiese komplett abgeerntet ist.


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RE: Dies und das für jeden was

#11 von petias , 26.07.2020 19:25

Besuch

vom letzten Sonntag bis heute hatten wir lieben Besuch auf dem Lichthügel. Die ehemalige Mitbewohnerin und Mitbegründerin B. ihr Ehemann N. nebst dessen Mutter M. und deren Mann D.
Ich kannte sie alle vier schon von einem Besuch im Raum Bremerhaven, an den ich die bersten Erinnerungen habe.
B. und N. bilden auch nach fast zwei Jahren Ehe und drei Jahren, seit sie sich näher gekommen sind, eine feste intime Einheit und treten unter dem Namen BirNi auf.

Sie zogen in das Ferienhaus eines Nachbarn ein, und ich überlies BirNi sehr gerne meine Schlafhütte.

Sie brachten so viele gute Bio- Lebensmittel mit, dass sie uns alle die Woche über bestens versorgten und ließen bei ihrer Abreise so viele da, dass wir Lichthügelbewohner noch gut eine Woche davon werden leben können.

Wir machten täglich Ausflüge zu Rad oder zu Fuß in schöne und interessante Gebiete und Lokalitäten unserer reizvollen, aber für Hügel- ungeübte Flachländer aus dem Norden auch anstrengenden Gegend.
Abends, müde von den Unternehmungen des Tages, halfen sie mir oft noch beim Bergen des Heus, eine hochwillkommene Hilfe!

Ein Höhepunkt war gestern der Besuch im "Zum Giftmischer", einem Kräuter Zubereitungsmuseum, durch das uns Willi Wagner professionell, anregend und höchst unterhaltsam führte, sowie die gut zweistündige Kräuterwanderung, bei der er uns die Heilpflanzenschätze der Magerwiesen auf unvergleichliche Art näher brachte.

Bei den Wanderungen hatten sie häufig Lust, einigen Gedichten der Meister zu lauschen, die ich mich bemühe auswendig zu lernen.. Dabei konnte ich wieder einmal feststellen, dass es ein großer Unterscheid ist, die Gedichte allein für sich, oder vor Publikum aufzusagen. Vielen Dank, für das Training!

Täglich gab es gemeinsame Mahlzeiten, meist in und um unseren Lagerfeuerpavillon.
Die Gespräche waren nicht immer ganz einfach - diverse Verschwörungsvermutungen, ja Behauptungen in Verbindung mit der Corona- Pandemie sind für mich oft nur schwer zu ertragen - und ich bitte die "schlechten Schwingungen", die ich in dem Zusammenhang gelegentlich aussandte, großzügig zu entschuldigen.

Aber unsere Gespräche gingen weit darüber hinaus. Ich wurde mit für mich noch recht neuen spirituellen Einstellungen konfrontiert, wie z.B. dem Animismus:
Nicht nur Tiere und Pflanzen haben, wie der Mensch eine Seele und Bewusstsein, sondern auch alles andere, insbesondere die Steine. Und davon gibt es bei uns genug.

B. kann sich mit all diesen Wesen verbinden und Antworten von ihnen erhalten. Es war faszinierend zu sehen, wie sie z.B. Steine um Erlaubnis fragte, sich auf sie setzen zu dürfen, oder ihre Schwingungen danach einstufte, ob sie ihr positiv oder negativ gegenüber eingestellt wären.

Heute bei der Abreise nahmen sie einige unserer zahlreichen Schiefer- Steine mit und fragten jeden um Erlaubnis, nach bildhafter Übermittlung ihres künftigen Standortes, ob sie denn damit einverstanden wären. Nicht alle waren es!

Ich fand das sehr faszinierend. Es erinnert mich an den liebevollen Umgang animistischer Kulturen aus der Zeit vor der "Aufklärung" mit der Natur, die eine so wahnwitzige Ausbeutung und Zerstörung, wie sie heute stattfindet, zum Schaden aller, nicht zugelassen hätte.

Ich erhalte zwar keine Antwort von Steinen, doch die Vorstellung sie um Erlaubnis zu befragen, will man sie versetzen oder gar zerschlagen, finde ich nützlich und schön. So habe ich spontan den Plan aufgegeben, einen sehr eindrucksvollen Felsen, der die geplante Errichtung eines Car- Ports behindert, mit dem Presslufthammer zu bearbeiten. Wir werden den mächtigen Schönen einfach integrieren. Spart Aufwand und Geld und möglicherweise Ärger mit den Erdgeistern.

Ich hoffe sehr, wir sehen uns bald wieder!


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RE: Dies und das für jeden was

#12 von B. ( Gast ) , 27.07.2020 15:54

Lieber Lichte-Peter,

hab Dank für diese wunderbaren Erfahrungen und Stunden mit dir/euch in den wunderschönen thüringer Bergen.

Wir alle: N., M., D. und ich haben viel geschwitzt und geächzt und uns gefordert gefühlt, bei einer strahlenden Klara die Berge rauf und runter zu laufen. Aber wir haben es geschafft! Und das vor brachial schönster Naturkulisse!!!
Wir freuen uns mit dir, dass du in gesunder Luft und ungewöhnlich schöner Kulisse wohnst und lebst.

Du bist gesund und optimal trainiert durch die durchaus fordernden Bedingungen, die uns Flachländer das eine oder andere Mal zum Schnaufen brachten.

Von den Früchten des Feldes und back to the roots die Jahreszeiten zu meistern, erfordert durchaus eine gewisse Zähigkeit. Hinsichtlich unserer Boden- und Jahreszeiten-Bedingungen muss ich doch sagen: sind wir Norddeutschen recht gepopanst.

B.

RE: Dies und das für jeden was

#13 von petias , 30.07.2020 22:16

Ein Sommertag auf dem Lichthügel

Der innere Wecker ist programmiert, kurz vor 5 Uhr wache ich auf. Laut Wetterbericht stehen drei sonnige und heiße Tage bevor. Zeit zum Heumachen. Zwei frisch gedengelte Sensen nehme ich mit um die letzten 400m² der oberen Wiese zu mähen.

Die Sonne ist noch nicht über die Hügel am Horizont gestiegen. Noch ist es recht kalt. Lange Hose, Pulli, sogar Handschuhe. Sonst würde ich an den Fingern frieren, beim Hantieren mit Wetzstein und Sense.

Es dauert eine Weile, bis ich den Rhythmus finde, aber dann läuft es nicht schlecht. Auf die Dauer etwas monoton. Ich spiele Spielchen, um mich abzulenken. Ich mähe rund herum um den Block Wiese, der noch übrig geblieben ist. Dadurch werden die Bahnen jedes mahl kürzer, anstatt immer dieselbe lange Bahn immer wieder zu mähen. Nachdem ich zweimal in einen Erdhügel gesenst habe, so dass das Sensenblatt richtig stecken blieb, wechsele ich die Sense.
Ah - viel besser.

Die Sonne ist mittlerweile aufgegangen und entwickelt ihre Kraft. Längst sind Pullover und lange Hose im Gras gelandet.
Das Gras wird trockener und ist zäher zu schneiden. Ich bin froh und erschöpft, als die Arbeit nach zwei Stunden getan ist.

Ich gehe hinunter ins Haus. Katzen füttern. Flecki präsentiert mir eine kleine Spitzmaus. Aber fressen will sie die nicht. Da ist ihr das übliche Katzenfutter lieber.

Ich setze einen Artikel ins Forum, beginne den Thread "Philosophie".

Um 10 Uhr ist es Zeit die gemähten Schwaden über die abgetrocknete Wiese zu verteilen.

Danach richte ich die Motorsäge her, Auftanken, Kette spannen, Öl nachfüllen. Ich packe noch eine Handsäge, ein Beil und ein langes Seil ein. Dazu Kettenöl und Gemisch als Nachschub für die Kettensäge.
Okay hat die Schafe gefüttert und einen Rohkostsalat gemacht. Wir essen zu Mittag.

Um 13 Uhr sind wir zum Baumfällen verabredet im Nachbardorf. Hoffentlich der letzte Baum in dieser Saison. Wir haben schon Brennholz für weitere 3 Jahre.

Es ist eine große Eberesche. Sie hängt recht schief über den Zaun und bedroht die Gartenanlage, sollte sie umfallen.

Die Zaunfelder werden ausgehängt. Eine lange Leiter ist vorhanden. Ich steige auf den Baum und säge die Äste ab. Dann den Gipfel. Zuletzt den Stamm. Okay und der Besitzer lenken den Baum mit dem Seil in seine vorgesehene Fallschneise. Alles geht gut. (Wenn auch sicher nicht für den Baum.)

In zwei Stunden ist der Baum gefällt und zerteilt und an eine Stelle gebracht, von der man die zersägten Stücke abtansportieren kann.

E. hat angerufen (82, Rollator, leichte Demenz) - ob ich nicht mit ihr spazieren gehen könnte. Nach dem Duschen und Umziehen besuche ich sie. Okay wendet das Heu.

Als ich zurückkomme, ist es Zeit zum Heu auf Stränge rechen und zum Garten gießen. Okay und Niko machen mit.

Abendessen,

dieser Beitrag im Forum schreiben.

Ich erstelle einen Telegram- Kanal mit dem Namen "Lichthügel". Darin wird zunächst nur auf diese Forum verlinkt.

22:30 Uhr. Höchste Zeit ins Bett zu gehen. Ich freue mich auf meine Schlafhütte!

Auf dem Weg zu meiner Hütte sah ich Feuer im Pavillon brennen. Niko und Okay hatten sich daran zum Plausch versammelt. ich blieb noch ein Stündchen, mehr schlafend als wach, es war sehr gemütlich. Aber schließlich raffte ich mich auf, die 30 Meter Weg zu meinem Bettchen zu überwinden!

Gute Nacht!


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RE: Dies und das für jeden was

#14 von petias , 03.08.2020 22:54

Coronavirus / Covid-19 / Sars-Cov-2

Keine Nachrichten, keine Kommentare, kaum Begegnungen kommen seit dem Beginn dieses Jahres ohne das Thema Corona aus! Gerade am vergangenen Wochenende - 1. und 2. August - kroch uns der mikroskopisch kleine Schlingel wieder mal ins Bewusstsein und der Staub, den er aufwirbelt, hat uns ordentlich eingenebelt. Ich rede nicht oft darüber, aber es erscheint mir recht krampfhaft und künstlich, ihn komplett zu ignorieren und sei es nur, um ihn ins Visier zu nehmen, anstatt ihn unbewacht im Schatten lauern zu lassen.

Ich begegne Leuten, die schlichtweg Angst haben, sich zur Risikogruppe zählen und tun, was sie können um mögliche Ansteckungen zu vermeiden. Ich begegne Leuten, die sich für nicht betroffen halten, weil sie jung sind, fit, oder Vegetarier oder Rohköstler. Ich begegne Leuten, die das für eine kleine Grippe halten, die nicht mehr Beachtung verdient, als jede andere kleine Grippe.
Ich begegne Leuten, die das für eine Verschwörung des "Tiefen Staates", der Juden, von Bill Gates, den Rothschilds oder von allen zusammen halten. Und das sind nicht nur dieselben, mit denen ich schon abendelang am Lagerfeuer darüber diskutiert habe, ob die Erde nun eine flache Scheibe ist, und eine weltweite Verschwörung uns diesen Umstand, warum auch immer, verheimlicht.

Ernsthaft unterhalten kann man sich mit niemanden von all den Leuten, denn sie glauben alle nur ihren Zuträgern alternativer Fakten und bezichtigen die anderen, die sich zu dem Thema äußern, der Lüge aus unlauteren Motiven.

Vermutlich - nein sicher - ist es wie mit allen den Narrativen (Erzählungen, Geschichten) die unsere Welt ausmachen: alle haben ein bisserl recht, die einen mehr die anderen weniger, aber keiner ganz. Die Wahrheit ist viel zu komplex, um sich unserem kleinem Wahrnehmungsbereich zu erschließen und am Ende hängt es nicht von den Fakten ab, was in unserem Bewusstsein als wahr bewertet wird, sondern von den Geschichten, an die wir glauben wollen.

Schon seit Wochen hat es durch die Telegram- Kanäle gewetterleuchtet. Die große Flut zieht am 1. Augustwochenende nach Berlin und beendet den Pandemie- Fake und ruft die Abschaffung des Staates aus, die Schergen des tiefen Staates werden entmachtet und die "Große Freiheit" bricht aus mit Glück und Wohlstand für alle.

Tatsächlich war es dann eine mittelgroße AFD- Demo, instrumentalisierend diesmal nicht die Wut-Bürger, die sich durch die Flüchtlinge bedroht sahen, sondern die Impfgegner, die Verschwörung- zu erkennen Glaubenden, die harmoniebedürftigen Esoteriker und die Klaustrophobie- Opfer, die der lästigen Einschränkungen sowas von überdrüssig sind.

Die Polizei und die "Lügenpresse" haben 20000 überwiegend maskenlose Demonstranten auf Kuschelkurs gezählt, deren eigene Auguren ermittelten 1,3 Millionen Mitstreiter und führten teils Bilder von anderen Demos aus anderen Städten zum Beweis an. Aber was solls, schließlich hängt ja alles irgendwie mit allem zusammen!

Wie sieht mein Corona- Narrativ aus?

An den Unis und in den Unikliniken gibt es Virologen, deren Job es ist Epidemien zu erforschen, die Entstehung neuer solcher frühzeitig zu entdecken und einzudämmen. Der Höhepunkt einer Virologen- Karriere wäre es, in das Management einer Pandemie (weltweiter Epidemie) eingebunden zu sein. Es ist oberste Epidemologenpflicht die Entdeckung neuer potentiell gefährlicher Erreger zu publizieren und davor zu warnen.

Die Menschheit breitet sich nahezu viral aus. Als mein Vater vor fast genau 100 Jahren geboren wurde, gab es etwa 1,5 Milliarden Menschen auf der Erde. Zur Zeit meiner Geburt zählten ich und meine Artgenossen ca. 2,5 Milliarden Menschen. Als meine Kinder diese Welt betraten gab es da bereits fast 6 Milliarden Artgenossen und meine Enkelin musste bei ihrer Geburt die Erde bereits mit 7 Milliarden anderen Menschen teilen und das, obwohl mein Vater, ihr Urgroßvater, zu dem Zeitpunkt bereits gestorben war.
Als der kleinen Sars-Cov-2entdeckt wurde, gab es bereits 7,8 Milliarden Menschen.

Diese Menschen wollen nicht nur den Bauch in die Sonne strecken, ein Bisschen artgerechte Beeren. Kräuter und Wurzeln essen und Kinder machen, sondern sie wollen täglich Fleisch, (das sind die Körper von toten Tieren) essen, mit dem Auto herumdüsen, große Häuser bewohnen, in Urlaub fliegen ...

Immer mehr Arten sterben aus. Die Wälder werden zurückgedrängt durch gigantische Holzerntemaschinen aber auch durch das Waldsterben verursacht durch den Klimawandel. Die nicht menschliche Natur kämpft ums Überleben unter immer härteren Bedingungen. Was bleibt den kleinen süßen Viren denn anders übrig, sich von ihren üblichen, bewährten Wirten, auf die Abenteuerreise zu den Menschen oder den von ihnen versklavten gigantischen Nutztierherden (die wir auffressen) zu machen. Bisher waren die Erfolge bescheiden. Rinderwahn, Schweinegrippe, Vogelgrippe und wie sie alle heißen haben sich zum Glück für die Menschen und ihre Futtersklaven als relativ harmlos erwiesen.

Auch der kleine Sars-Cov-2, deutlich erfolgreicher als seine Vorgänger, hält sich noch zurück. Er tötet nach jetzigem Stand im Schnitt etwa 2,3% der Befallenen, bisher gut 600000 Menschen.
Dabei bevorzugt er die Alten und Kranken, am liebsten sind ihm die kranken Alten aber es trifft auch Junge und Gesunde, so dass sich niemand so ganz sicher fühlen kann.
Leider habe ich noch keine Zahlen gesehen, in wieweit es Vegetarier trifft. Aber deren Hoffnungen dürften sich genauso zerschlagen wie die der Raucher, der Imker oder der Schwarzen. Von den letzteren hatten anfänglich einige die Hoffnung, das Ding würde schwarze Menschen nicht befallen, bis sich dann herausstellte, dass, weil häufig ärmer und kränker, diese Zielgruppe besonders betroffen ist.

Sicher hilft ein gutes Immunsystem, aber generell trifft uns die Rache der Natur als gesamte menschliche Rasse, als die wir für die prekäre Lage der Erde auch verantwortlich sind, fair enough!

Die Politiker haben kein pandemisches oder epidemisches Fachwissen. Sie müssen zwangsläufig auf Fachleute zurückgreifen. Aber auch die wissen noch nicht viel und machen Fehler. Dann stehen andere bereit, die das schon immer gesagt hatten und eine Verschwörung vermuten, weil sie nicht gehört worden sind. Nachträglich ist man manchmal klüger - oder auch nicht.

Aber soweit man der Lügenpresse glauben kann - ich habe sehr viel mehr Vertrauen in die öffentlichen Medien, in denen es immer noch aufrechte und um Wahrheit bemühte Journalisten gibt, auch wenn der Druck durch geforderte Verkaufszahlen und Sensationsberichterstattung immens ist, als in die hunderten Quellen der vielfältigen einzigen Wahrheiten in den sozialen Medien - ist die Weltgemeinde sich weitgehend einig, dass das Virus gefährlich ist und, dass Händewaschen, Abstandhalten, und das Aufsetzen von Masken hilft, die Verbreitung des Virus zu verlangsamen.

Persönlich kann man dazu stehen wie man will, aber man sollte aus Respekt den anderen gegenüber, die Vorschriften in der Öffentlichkeit einhalten. Wenn ich mir auch die Hände noch kein einziges mal länger oder öfter gewaschen habe als früher, so halte ich sie zumindest nicht jedem hin in der Erwartung, dass er oder sie sie schüttelt.

Ob die Maßnahmen im einzelnen richtig oder sinnvoll sind, sei dahingestellt. Aber der Glaube versetzt bekanntlich Berge und etwas, woran wir alle glauben, ist ein sehr mächtiger Zauber!


Was ist nun mit den Verschwörungsbehauptungen?

Ich glaube an noch reichlich unwissende Virologen, an völlig ahnungslose Politiker, die gar nicht anders können, als den Rat der unwissenden Virologen anzunehmen und ich glaube daran, dass der Glaube an eine gute und schlüssige Erzählung wahre Wunder bewirken kann!
Zu Verschwörungen dieses Ausmaßes, wie etwa die "Protokolle der Weisen von Zion", längst widerlegt, was die Verfechter aber nicht abhält sie zu behaupten, ist der kleine Mensch nicht fähig. So viel Stehvermögen bringt er nicht auf.

Aber, wenn es kompliziert wird, neigen wir zu den einfachen Lösungen. Und das sind allemal die bewährten Geschichten von Schurken und Helden!

Damit will ich nicht sagen, alles sei gut und dass wir uns keine Sorgen zu machen bräuchten! Es gibt Grund genug zu ernster Sorge um die Erde und die auf ihr lebende Natur. Es gibt auch Grund zur Sorge um die Menschheit, die es nicht begreift, dass sie ein Teil von Erde und Natur ist. Ich möchte das in der nächsten Zeit gerne erörtern.

Aber, wir erschaffen uns die Welt durch unsere Überzeugungen und Geschichten, an die wir glauben können und wollen. Lasst uns gute, positive Geschichten erzählen!


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zuletzt bearbeitet 12.08.2020 | Top

RE: Dies und das für jeden was

#15 von petias , 07.08.2020 08:45

Ich bin dann mal kurz weg...

Ich bin ein paar Tage unterwegs, und werde nicht im Forum schreiben. Bis nächste Woche!


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