RE: Stadt, Land, Fluß

#16 von petias , 25.06.2020 22:26

Zitat von Advocatus Diaboli im Beitrag #15
Sag mal petias, war Schiller ein Neonazi?


Das ist ja mal wieder eine teuflische Frage Teufelsanwalt. Machst Deinem Namen alle Ehre. Schiller kann natürlich kein Neo-Nazi gewesen sein, den die Nazis kamen 1933 an die Macht und der Spuk des 1000 jährigen Reiches war erst mal 1945 vorbei. "Neo" heißt neu. Ja, neuerdings spuken da wieder die alten Plattheiten.

Schiller lebte von 1759 bis 1805. (Er wurde nur 45 1/2 Jahre alt.) Er könnte also bestenfalls ein sehr früher Prae-Nazi gewesen sein.
Man muss bei solchen Einschätzungen immer den Kontext der Zeit beachten. Damals herrschte auf dem Boden des heutigen Deutschlands ein Flickenteppich an kleinen Staaten. Er selbst starb in Weimar. Dort war auch Goethe mal Reichskanzler. Das Nachfolgersammelsurium an Staaten des "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation" hatte sehr ähnliche kulturelle Prägungen. Hinsichtlich der Religion bestimmte der jeweilige Landesfürst ob die Leute Römisch Katholisch oder Lutherisch Protestantisch waren. Aber eine kulturell - politischen Weiterentwicklung erforderte, dass Deutschland zu einer Nation zusammenwuchs. Das war damals der Fortschritt. Eine europäische Perspektive wie heute in der EU gab es noch nicht. Die geschichtlich evolutionäre Weiterentwicklung hinsichtlich des Staatswesens erfordert heute ein vereintes Europa und morgen eine vereinte Erde. (Vielleicht kommt ein Vereintes Eurasien vorher, wenn wir uns nicht zurück in die Steinzeit beamen. Auch kein schlechter Gedanke, aber dann geht alles wieder von vorne los. Keine echte Option!)
Den Nationalismus wieder aufleben zu lassen, wie die Neonazis oder das US- amerikanische Trumpeltier das wollen und tun, ist Rückschritt, Reaktion. Hat keine Zukunft, ist nur eine dialektische Spielart, eine Antithese der hoffentlich die Synthese folgt.

Nein, zum Teufel, Schiller war kein Neonazi!


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RE: Stadt, Land, Fluß

#17 von Advocatus Dei , 27.06.2020 09:33

Zitat von petias im Beitrag #14
Sag mal Advocatus Dei, weiß Gott mehr als wir, weiß er, wie es weitergeht? Wenn er im Menschen erwacht, weiß er dann, noch verschlafen, so kurz nach dem Aufwachen gar nicht mehr als wir? Ist er zwar in Allem, ja Alles, aber gar nicht allwissend?


petias, lass dir an Hand einer einfachen Geschichte erklären, was ein Gott ist:

Stell Dir vor, es gäbe Wesen, die zweidimensional leben. Wesen, die sich als Kreise wahrnehmen, blau ausgemalt. Sie können sich nur über eine glatte Fläche bewegen, in Räumen wohnen, deren „Mauern“ wie Striche auf einem Blatt Paper erscheinen. Du beobachtest diese Figuren, deren flache Welt sich auf dem Tisch ausbreitet, an dem Du sitzt und ihnen von oben zusiehst. Als Du mal Dein Fenster öffnest, um zu lüften, erfasst ein Windhauch die flache Welt und weht eine der Figuren hoch und lässt sie auf ihre andere Seite fallen. Das, was vorher unten war, ist jetzt oben und umgekehrt. Die Unterseite der flachen Figuren, die bei der einen, nennen wir sie Kurt, jetzt oben liegt, ist grün. Kurt ist jetzt der einzige grüne Flachländer unter all den blauen Kollegen und seine Welt scheint irgendwie verkehrt, anders als sonst. Der Vorgang des Umdrehens ist für ihn eine mystische Erfahrung. Ein Erlebnis, das er vorher nicht kannte. Es macht ihm Angst. Er ahnt, dass da mehr ist, als er es sich in seiner flachen Welt vorstellen kann. Er fühlt sich krank. Die Flachlandärzte können ihn nicht heilen. Sie wissen nicht, was ihm fehlt. Er betet. Er bittet, dass er wieder gesund werden möge. So wie die anderen. Er betet zu was immer diese neue Erfahrung bei ihm ausgelöst haben mag. Du hörst sein Gebet und beschließt ihm zu helfen. Du nimmst Kurt mit den Fingern auf, streichelst ihn, sprichts ein wenig mit ihm, so wie manche mit ihrem Hund oder ihrer Pflanze sprechen und setzt ihn wieder richtig herum zurück in seine flache Welt, die aus Deiner Sicht ein Teil der dreidimensionalen Welt ist, in der Du lebst. Nur Kurt kann das nicht erkennen. Er hat wieder eine mystische Erfahrung. Er wurde spontan geheilt. Geistige Heilung durch die Kraft des Gebetes. Er erzählt davon seinen Gefährten. Die einen lachen ihn aus, andere bewundern ihn. Zweifellos war er von einem Moment zum anderen geheilt worden. Kurt wird zum Gründer einer Religion.


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RE: Stadt, Land, Fluß

#18 von petias , 28.06.2020 10:21

Ich verstehe was Du sagen willst, Advocatus Dei. Wir leben in einer unendlich komplexen Umgebung, von der wir nur einen ganz kleinen Ausschnitt wahrnehmen können. Aber wir haben immer geahnt und erfahren, dass da mehr ist, und sind damit umgegangen. Wir haben uns Götter geschaffen, die wir als die Urheber des Unbekannten betrachteten. Fast 2000 Jahre lang haben wir, und daran hatte hier bei uns im Abendland die katholische Kirche einen unrühmlichen Anteil, uns einen Gott geschaffen (so schuf der Mensch sich seinen Gott nach seinem Bild und Gleichnis…) Der uns eine Fülle von Kasteiungen auferlegt, der uns angeblich Ziele und Gebote setzt, die niemand erfüllen kann. Die Folge waren Sünde, Schuld, Strafe, Heilserwartung und Höllenangst. Ein finsteres Mittelalter.
Ein Extrem. Menschenfeindlich.
Dann kam die Aufklärung. Die naturwissenschaftliche Welterkenntnis löste den alten Gottglauben ab. Wurde zum neuen Gott. Wenn wir nur genug messen, zählen und rechnen, können wir die Welt verstehen und beherrschen. Unsere Welt, ein 3D- Flachland! Ein Extrem löste ein anderes ab. So ist der Lauf des Bewusstseins. Es verläuft zyklisch. These, Antithese, Synthese, die zur neuen These wird.

Im Flachland, das die „Aufklärung“ geschaffen hat, gilt nur, was man messen und zählen kann. Alles andere wird ausgeblendet. Das Problem: Um zu messen und diese Messungen auszuwerten braucht man „Geist“, ein Bewusstsein. Nur mit einem Konzept, einer Vorstellung wie etwas ist, kann man Messergebnisse bewerten. Auswertung kann nicht objektiv sein. Sie ist immer abhängig von der Sichtweise. Aber dieses Bewusstsein kann man nicht messen, deshalb bleibt es außen vor. Dem Messenden ist nicht klar, dass seine Messung das Ergebnis mehr beeinflusst, als er sich vorstellen kann. Dass er aufgrund seiner Messung kein „neutrales“ Messergebnis bekommen kann. Wir orientieren uns am Machbaren. Was gemacht werden kann wird gemacht. Eine Integration in eine komplexe Welt findet nicht statt. Ja alles was jenseits des Mess- und Zählbaren existiert, wird ignoriert und geleugnet. Wenn wir nur unserer Messgeräte verbessern, dann werden wir auch den Rest noch erkennen ist das Credo (Glaubensbekenntnis). Probleme, die unsere kompromisslose Anwendung unserer unverstandenen Messergebnisse erzeugt, werden in der Zukunft gelöst, wenn wir die richtigen Techniken erst entwickelt haben werden. Z.B. die Entsorgung des Atommülls. Man erkennt nicht, dass da viel mehr ist, als das was man messen kann. Trotz unserer 3D- Wirklichkeit leben wir in einem geistig spirituellem Flachland.


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RE: Stadt, Land, Fluß

#19 von Advocatus Diaboli , 29.06.2020 08:59

"Aufklärung", "Messergebnisse", "Flachland" - die Menschen brauchen einen Gott (ich erinnere, der Teufel ist auch ein Gott!) an den sie sich in ihren Nöten wenden können. Sie müssen dem Teufel ihre Seele verkaufen können, um sich gegenüber anderen Vorteile zu verschaffen, ein fairer Deal, wie ich meine, isn't it?
Staatenlenker müssen einen Gott um Hilfe anrufen können, wenn sie einen Krieg angezettelt haben, der nicht so läuft wie geplant. Dass der Gegner das vielleicht ebenso macht, und den Gott dann in eine schwierige Lage bringt, kümmert sie wenig. Was macht ein Schüler, der nicht gelernt hat, wenn er in der Prüfung sitzt? Da muss ein Gott her, der hilft. Der tägliche Existenzkampf ist schwer, da braucht man berufene Hilfe um bestehen zu können.


Komm mit ins Abenteuerland, der Eintritt kostet den Verstand!


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RE: Stadt, Land, Fluß

#20 von Advocatus Dei , 29.06.2020 09:54

Ja, Wunscherfüllungsmystik ist ein wesentlicher Bestandteil von sogenannter Spiritualität. Das muss aber kein persönlicher Gott sein. Dieselben Konzepte funktionieren auch anonymer. Da gibt es z.B. die Bestellungen ans Universum, die karmischen Aussaaten der Dimantschneider, das Meditieren für Fülle und Gesundheit etc.

Und - es funktioniert sehr oft!


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RE: Stadt, Land, Fluß

#21 von petias , 30.06.2020 08:09

Zitat von Advocatus Dei im Beitrag #20
Und - es funktioniert sehr oft!


Ja, es funktioniert - manchmal!

Der Grund dafür:

Energy flows where the focus goes! - Die Energie folgt der Aufmerksamkeit!

Es ist eine Frage der Wahrnehmung. Das was wir sehen und auch erkennen um uns herum ist sehr selektiv. Wir sehen nur einen kleinen Ausschnitt dessen, was wir sehen könnten, weil wir gar nicht in der Lage sind, alle möglichen Informationen zu verarbeiten. Und, wir müssen ein Muster für das bilden, was wir erkennen können.

Als die spanischen Eroberer mit ihren Segelschiffen "Westindien" eroberten, konnten die Bewohner des künftigen Amerika diese auf dem Meer nicht erkennen. Sie hatten kein Erkennungsmuster für Segelschiffe. Die Segel verschmolzen mit den Wolken, der Schiffsrumpf mit den Wellen. Diese Formen hatten nichts mit den Rindenkanus in ihrer Welt zu tun.

Jeder kennt die Muster, in denen die verschiedenen Betrachter verschiedene Bilder erkennen. z.B. eine junge Frau oder eine alte. Das was wir im Draußen sehen, hängt von den Bildern und Erwartungen ab, die wir im Kopf haben.

In meinem alltäglichen Trott erwarte und erkenne ich nur die alltäglichen Dinge. Es passiert nichts Neues. Ändere ich aber meine Einstellung, meine Erwartung, meine Hoffnung, meine Überzeugung, so sehe ich neue Dinge und Vorgänge. In dem ich darauf reagiere, damit umgehe, verändere ich die Wirklichkeit.

Kleines Beispiel. Ich begegne jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit einem Menschen. Er hat ein mürrisches Gesicht wie ich und wir hasten aneinander vorbei, als gäbe es uns gar nicht.
Eines Tages, ich bin gerade gut drauf, es ist schönes Wetter, grüße ich den Passanten recht freundlich. sage: "Der Tag ist eigentlich viel zu schön um zur Arbeit zu gehen!" Er ist schon a mir vorüber gelaufen, dreht sich aber nochmal um und antwortet: "Stimmt, da haben sie recht, aber was muss, das muss!"
Diese kleine Szene verändert unser beider Tag. Probiert es mal aus!

Wenn man sich überzeugt hat, z.B. durch eines der zahlreichen Erfolgsbücher, dass man in nächster Zeit zu Geld kommt, oder einen besseren Job (oder überhaupt einen) dann blickt man den Ereignissen mit anderen Augen gegenüber. Man reagiert z.B. mal auf eine andere Stellenanzeige, vielleicht auf eine neue, frischere Art. Erwartung verändert den Blick. Ein veränderter Blick lässt uns Anderes sehen und Vertrautes anders!

Hat das was mit Gott zu tun? Wenn du es willst. Warum nicht? Auch Gott ist ein Konzept, ein Muster in unserem Hirn!

Die Wirklichkeit, die wir kollektiv wahrnehmen ist der kleinste gemeinsame Nenner all der Konzepte und Muster in unseren Köpfen.


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RE: Stadt, Land, Fluß

#22 von Advocatus Dei , 06.07.2020 10:15

Zitat von petias im Beitrag #21
Es ist eine Frage der Wahrnehmung.


Ich möchte noch darüber hinausgehen:
Wir leben bis heute fast ausschließlich in der Newtonschen Welt. Eine Welt die auf dem Prinzip von Ursache- Wirkung beruht. Alles was man beobachten kann hat eine Ursache. Dieses Denken hat uns so sehr geprägt, dass wir z.B. um Freude zu erleben oder gar Glück auf eine äußere Ursache warten, die das auslöst. Dabei übersehen wir völlig, es ist vielmehr so, dass am Anfang ein Gedanke (Ziel) steht, der mit einer Überzeugung verbunden zum Ergebnis führt. Der Geist bestimmt die Materie. Beispiel: Wenn wir unseren Arm heben wollen, so haben wir die Absicht dazu. Wir zweifeln keinen Augenblick daran, dass wir das können, haben wir es doch tausendfach bewiesen. Unser Geist (Wille) veranlasst unseren Körper all die komplexen biochemischen Vorgänge in Gang zu setzten, die dazu nötig sind. Geist beeinflusst Materie. Was dies bedeuten kann, z.B. für die Möglichkeit der Heilung, möchte ich nur mal so in den Raum stellen.

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RE: Stadt, Land, Fluß

#23 von Advocatus Diaboli , 06.07.2020 10:29

Zitat von Advocatus Dei im Beitrag #22
Geist beeinflusst Materie


Das hat nichts mit Wissenschaft zu tun. Solche mystischen Spielereien lassen sich dem modernen aufgeklärten Menschen nicht mehr vermitteln. Da musst du dir schon was besseres einfallen lassen.


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RE: Stadt, Land, Fluß

#24 von petias , 07.07.2020 11:51

Zitat von Advocatus Diaboli im Beitrag #23
Das hat nichts mit Wissenschaft zu tun. Solche mystischen Spielereien lassen sich dem modernen aufgeklärten Menschen nicht mehr vermitteln. Da musst du dir schon was besseres einfallen lassen.


Da täuscht du dich aber, lieber Advocatus!
Lass mir dir etwas über die Quantenphysik erzählen:

Die Quantenphysik ist ein Mainstream (Hauptrichtung) der Physik und nicht mehr aus unserm Alltag wegzudenken. Praktisch hat sie uns die Halbleitertechnik, den Computer und die Lasertechnik beschert, um nur einige Ergebnisse dieser Disziplin der Physik zu nennen. Es wird intensiv daran gearbeitet die Quantenkryptographie, die Quantenteleportation und den Quantencomputer auf der Basis von Q-Bits (Quantenbits) zu entwickeln. Ein zeitgenössischer Quantenphysiker, der darin federführend ist, ist Prof. Dr. Zeilinger aus Österreich. In kleinem Maßstab funktionieren all diese Dinge. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sie die Technik revolutionieren (, wenn nicht vorher alles zusammenbricht). Ich sage das nicht, weil ich voll freudiger Erwartung ob dieser neuen Errungenschaften bin, wohl eher das Gegenteil. Aber „bewährt“ sich eine „wissenschaftliche“ Theorie in der Praxis, kann man das als einen Beweis für dessen Gültigkeit auffassen. All diese neuen Technologien basieren auf den Effekten von Superposition und Verschränkung. Ich werde die Begriffe gleich noch erklären. Sie sind keine esoterische Spinnerei.

Quanten sind ein Begriff, den der Physiker Max Planck 1900 eingeführt hat. Er fand damit eine Formel für das Aufnehmen und Aussenden von Licht. (Lichtquanten) Licht wird nicht als kontinuierlicher Strom ausgesendet, sondern in Form von Energiepäckchen. Das allerdings würde bedeuten, dass das Licht einen Teilchencharakter hat. Dabei war man sich zu der Zeit einig, dass das Licht aus Wellen besteht. Der damals noch völlig unbekannte Albert Einstein führte den Welle- Teilchen- Dualismus ein. Das Licht ist Teilchen und Welle zugleich.

1913 übertrug der Däne Nils Bohr das Quantenprinzip des Lichts auch auf die Bahnen der Elektronen der Atome und beendete damit eine Krise der Atomphysik.
Louis de Broglie übertrug den Welle- Teilchendualismus auch auf die Elektronen. Auch die Elektronen sind Wellen und Teilchen zugleich. Damit verabschiedete sich die Physik von der Vorstellung der festen Elektronenbahnen um die Atomkerne, so wie ich (vermutlich auch Du) es noch in der Schule gelernt hatte. Bis in die Lehrbücher ist das heute noch nicht vorgedrungen.
Zur Illustration dient der Doppelspaltversuch.
Schießt man Teilchen durch zwei Spalten vor einer Wand, entstehen hinter den Spalten zwei Balken.
Macht man das mit Wellen (z.B. Licht) entsteht ein Muster von Balken an der Rückwand, weil sich die Wellen, die durch die Spalten scheinen teils verstärken (zwei Wellenberge) oder auslöschen (ein Wellental und ein Wellenberg) oder abschwächen (Berg minus Tal) Das nennt man Interferenz.
Jetzt passiert etwas verrücktes.
Jagt man Elektronen (Teilchen) auch einzeln nacheinander durch die Spalten, entstehet das Interferenzmuster der Wellen. (jetzt sind die Elektronen Wellen.) Misst man aber, man sagt auch beobachtet man, durch welchen Spalt das Elektron fliegt, entsteht das Teilchenmuster an der Rückwand. Das Elektron ist Teilchen. Wird das Messgerät abgeschaltet, ist es wieder Welle. Die Messung beeinflusst auf dramatische Weise das Ergebnis.

Erwin Schrödinger stellte 1926 die bekannte Schrödingergleichung auf, Sie besagt, dass Elektronen gleichzeitig an sehr vielen Orten um den Atomkern herum mit ganz verschiedenen Geschwindigkeiten kreisen (Superposition) Diese Superpositionen stabilisieren die Materie. Ohne sie ist Materie und damit auch Leben nicht denkbar.
Also: Elektronen kreisen als Wellen wild um Atomkerne. Ab und an materialisiert ein Elektron an einer prinzipiell berechenbaren Position, aber man kann nicht berechnen an welcher von all den möglichen Positionen. Das lässt sich nur mit Wahrscheinlichkeiten ausdrücken.
Noch erstaunlicher ist die Verschränkung. Atome (Moleküle…) die gemeinsam entstehen befinden sich in gemeinsamer Superposition. Man kann sich das so vorstellen:
Man gibt einen Quantenwürfel (sowas gibt es nicht, ein reines Gedankenexperiment) in eine Schachtel. Solange die Schachtel zu ist, befindet sich der Würfel in einem Superpositionszustand aus seinen Augen eins bis sechs. Erst wenn man die Schachtel öffnet, nimmt der Würfel eine konkrete Zahl an. Hätte man sechs Würfel, die miteinander verschränkt sind und sich in sechs Schachteln befänden, so würden die anderen 5 Würfel im selben Augenblick, in dem eine Schachtel geöffnet wird und der Würfel darin einen konkreten Wert annimmt, jeder auch einen konkreten Wert annehmen. Man sprich davon, dass durch Beobachtung (wie beim Doppelspaltversuch) die Superposition kollabiert. Jeder der sechs Würfel erhält nun seine konkrete Augenzahl. Aber keiner dieselbe. Einstein sprach dabei von „spukhafter Fernwirkung“ und tatsächlich kann man das bislang nicht erklären, aber experimentell beweisen.

Diese Problematik wurde an Hand eines Gedankenexperimentes ausgiebig diskutiert, das Erwin Schrödinger 1935 formulierte, bekannt geworden als Schrödingers Katze:

In einem geschossenen Raum befindet sich ein unstabiler Atomkern, der innerhalb einer Zeitspanne mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zerfällt. Ein möglicher Zerfall des Atomkerns wird von einem Geigerzähler gemessen. Registriert der Geigerzähler den Zerfall, wird Giftgas freigesetzt, das eine im Raum befindliche Katze tötet.
Solange niemand den Raum betritt, befindet sich der Atomkern in Superposition (zerfallen und nicht zerfallen) und damit wäre die Katze gleichzeitig tot und lebendig. Ein Phänomen, das wir von unserer Erfahrung der Wirklichkeit her nicht kennen.

Häufig wird die Überlagerung auch „cat state“ (Katzenzustand) genannt. Das geht auf „Schrödingers Katze“ zurück

Eine Deutung ist, dass es entsprechend eines jeden „Katzenzustandes“ ein entsprechendes Paralleluniversum gibt. In diesem Fall eins, in dem die Katze tot und eins in dem die Katze lebendig ist. Andere sprechen vom Meer der Möglichkeiten, in denen durch Beobachtung, Messung, Aufmerksamkeit… ein Zustand aktiviert wird.

Noch einmal: Dies ist keine esoterische Spinnerei, sondern der aktuelle Zustand der Physik, wie sie an Universitäten und Instituten weltweit betrieben wird.

Einige betrachten diese Forschungsergebnisse als eine Art Gottesbeweis. Der Gedanke: Wenn die Materie (Kollabierung von Superpositionen aufgrund von Beobachtung) nur existiert, solange jemand hinsieht, man könnte auch sagen, sie durch seinen Geist (Willen) formt, dann kann dieser Jemand nur Gott sein.

Es ist genau der Gott, den uns der "Advocatus Dei" in der Geschichte mit den flachen Wesen in einer zweidimensionalen, flachen Welt erzählt hat, vermute ich.


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RE: Stadt, Land, Fluß

#25 von petias , 09.07.2020 12:04

Noch einen weiteren Bereich der Wissenschaft finde ich im Zusammenhang mit der Gestaltung der Realität sehr interessant: die Epigenetik!

Der Begriff der Epigenetik wurde von Waddington bereits 1942 eingeführt, als die Struktur der DNA noch unbekannt war. Erst mit dem Abschluss des Humangenomprojektes (HGP) 2004 begann der Aufstieg der Epigenetik. Bei dem HGP wurden die Gensequenzen aller Chromosomen identifiziert. Das wurde fälschlicherweise in den Medien als „Entschlüsselung“ bezeichnet. Man dachte, jetzt kann sehr schnell festgestellt werden, welches Gen für welche Krankheit verantwortlich ist und schnell entsprechende Heilmittel finden und teuer verkaufen. Tatsächlich konnten bisher von den 20000 bis 25000 Gensequenzen nur wenige einer bestimmten Funktion zugewiesen werden. Die Mehrheit der Genetiker vermutet im Genom bis zu 90% Genmüll, der sich im Lauf der Entwicklung angesammelt hat und heute ohne Bedeutung ist. Ich halte diese These für absolut lächerlich. Nirgendwo in Organismen gibt es eine solche Müllsammlung. Ich vermute, dass noch ungeahntes Potential im Menschen steckt, das es zu entwickeln gilt.

Jedenfalls wurde schnell klar, dass nicht eine Gensequenz für eine bestimmte Ausprägung, eine bestimmte Krankheit zuständig ist, sondern es sich um eine komplexe Wechselwirkung zwischen RNA, DNA, Proteinen und Zellplasma handelt. Gene sind nicht mit der Geburt unveränderlich, sondern werden durch verschiedene Einflüsse im Laufe des Lebens geprägt. Das ergab beispielsweise die Untersuchung von Zwillingen, die ja ursprünglich mit der gleichen DNA ausgestattet sind, sich aber durch verschiedene Umstände sehr verschieden entwickeln können. Gene sind nicht unser Schicksal. Es gibt Schalter, die durch Umwelteinflüsse, Stimmungen, Emotionen, Überzeugungen etc. an und ab geschaltet werden können.
Angelina Jolie hätte mal lieber meditieren sollen, als sich die Brüste abnehmen zu lassen. Selbst die Verkürzung der Telomere, die Enden unserer Chromosomen, die sich angeblich mit dem Alter unweigerlich verkürzen und so das Leben begrenzen sollen, könne wieder länger werden.

Gene sind also eine Art Programmcode zur Steuerung unserer Chromosomen, der, auch durch unseren eigenen Willen und Einfluss verändert werden kann. Wir können zu einem erheblichen Teil unser Schicksal selbst programmieren.

Ein sehr interessantes Buch in dem Zusammenhang, das auch Markus Rothkranz wärmstens empfohlen hat, ist: „Die neue Medizin des Bewusstseins. Wie Sie mit Gedanken und Gefühlen ihre Gene positiv beeinflussen können.“ Von Dawson Church.
Ein interessantes Kapitel darin heißt „Die Gene des Glücks“ An dessen Anfang steht eine Aussage des Neurowissenschaftlers Richard Davidson:

„Nach dem, was wir über die Formbarkeit des Gehirns wissen, können wir Dinge wie Glücksempfinden und Mitgefühl als Fähigkeiten betrachten, die sich genauso erlernen lassen wie das Spielen eines Musikinstruments oder das Ausüben einer Sportart … Wir können unser Gehirn darin schulen glücklich zu sein."

Glück ist kein Zustand, den man wie mit einem Lichtschalter an oder aus schalten kann. Es gibt zwischen Glück und Verzweiflung viele Zwischenstufen, wie mit einem Dimmer zwischen Helligkeit und Dunkelheit stufenlos geregelt werden kann. Der Unterschied zwischen „einigermaßen zufrieden“ und „ein wenig unzufrieden“ kann schon eine klitzekleine Bewegung auf dem Schieberegler bewirken. Der Trick der (überwiegend) Glücklichen besteht darin, ihren Dimmer mehr in die Richtung des Glücks zu verschieben.
Wenn wir nicht gerade existenziell bedroht sind, durch ein wildes Tier, eine Waffe, Durst, Hunger oder Kälte, hängt unser Glück- und Zufriedenheitsempfinden von der geistigen Bewertung unserer Umstände ab.

Wenn Du in eine Zelle eingesperrt bist, kannst Du Dich darauf fokussieren die Sonne zu vermissen oder Deine Lieblingsspeise oder Freunde. Dann fühlst Du Dich schlecht. Du kannst aber auch zufrieden damit sein, dass Du nicht unter Leistungsdruck stehst und Zeit hast für Gedanken und Übungen, Dich auf eine Zeit danach vorbereiten, die Du Dir vornimmst bewusst und sinnvoll zu gestalten. Im Vergleich zu einem armen vom Verhungern bedrohten Hoffnungslosen geht es Dir doch richtig gut. Oder im Vergleich zu einem Gejagten, der immer und überall eine Bedrohung wittert, weil das was er tut gegen das Gesetz ist und verfolgt wird.

Wir erschaffen uns unsere Welt durch unseren Geist selbst.

Samuel Johnson: „Die Quelle der Zufriedenheit muss dem eigenen Geist entspringen, und wer die menschliche Natur so wenig kennt, dass er das Glück sucht, indem er irgendetwas anderes verändert außer seiner eigenen Gesinnung, der vergeudet sein Leben mit fruchtlosem Bemühen und vermehrt das Leid, das er zu beseitigen trachtet.“

Hier treffen sich die Erkenntnisse der Quantenphysik und der Epigenetik mit den alt- ehrwürdigen Lehren aus Ost und West.


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RE: Stadt, Land, Fluß

#26 von Advocatus Diaboli , 10.07.2020 08:53

Wissenschaft !?????!

Was ist schon Wissenschafft? Eine Technik, die Wissen schafft?

Das "WISSEN" von heute ist der IRRTUM von morgen!

Mit "wissenschaftlichen Studien" lässt sich alles stützen, jeder sucht sich heraus, was ihm in den Kram passt. Man findet zu jedem Thema was. Da gab es eine Studie, die durch alle Medien ging, dass ein gelegentliches Gläschen Wein oder Bier gesünder ist, als gar kein Alkohol. Alkohol in Maßen hieß es, sei besser als gar keiner.

Später habe ich erfahren, dass die bei der Studie nicht genug Probanden finden konnten, die gar keinen Alkohol trinken (wer ist schon so verrückt?) und deshalb haben sie auf trockene Alkoholiker zurückgegriffen. Dass alkoholkranke Menschen mehr Gesundheitsprobleme haben, als Leute die gelegentlich ein Gläschen trinken, leuchtet jedem ein. Aber jede Menge Schlagzeiten und Zitate waren die Kacke wert.

Jede Woche wird eine neue Sau durchs Dorf getrieben, Geh mir fort mit Wissenschaft!


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RE: Stadt, Land, Fluß

#27 von petias , 11.07.2020 09:40

Da stimme ich Dir weitgehend zu, Teufelsanwalt. Wissenschaft ist kein Synonym für Wahrheit. Eine Aussage wie: "Es ist wissenschaftlich erwiesen" kling für viele wie: "Es hat sich als wahr erwiesen".
Das muss man sehr viel differenzierter sehen.

Die Wissenschaft hat festgestellt, dass Marmelade Fett enthält.
So essen wir auf jeder Reise Marmelade Eimerweise...

------------------------------------ aus einem Kinderlied

Wenn wir heute von "Wissenschaft" sprechen, meinen wir in der Regel die "Empirische Wissenschaft" was meint, dass gemessen, gezählt, berechnet, beobachtet wird.
Wissenschaft findet meist in der Form von Studien statt. Das heißt, es wird eine These aufgestellt (eine Vermutung) die mit mess- und zählbaren Ergebnissen belegt, dass diese Vermutung richtig oder falsch ist.
Da es im Normalfall nicht möglich ist, alles zu messen und zu zählen, werden Stichproben genommen. Wenn eine Stichprobe zur Stützung einer These ausreicht, sagt man, sie sei "repräsentativ".

Stelle ich z.B. die These auf: "die Mehrheit der Deutschen glaubt nicht an Verschwörungstheorien!"
dann kann ich nicht jede deutsche Staatsbürgerin, jeden deutschen Staatsbürger, dazu befragen, sondern muss mir überlegen, wieviel, und aus welchen Kreisen ich befrage/ermittle, und das Ergebnis dann die gesamte Bevölkerung widerspiegelt. Das ist gar nicht einfach.

Werte ich beispielsweise Äußerungen in Internetpublikationen aus, YouTube, Telegram... könnte man leicht zu der Ansicht kommen, kaum jemand glaubt nicht daran.
Dass Repräsentativbefragungen grundsätzlich möglich sind, zeigen die Wahlprognosen, die häufig recht präzise sind. (Wenn auch hier in heutigen Zeiten die rasch wechselnden Stimmungen unter dem Wahlvolk für manche Überraschungen sorgen.)

Es gibt viele Einflussfaktoren im Zusammenhang mit wissenschaftlichen Studien.

Das geht schon mal los mit der Wahl des Themas. Was wird untersucht und was nicht?
In dem Zusammenhang ist das Problem der Finanzierung zu sehen? Wer bezahlt eine Studie?
Welche Interessen? Warum wird das Thema gewählt, von wem wird es gewählt? Wer ist der Sponsor?
Wo und in welcher Form wurde die Studie veröffentlicht?
Was sind die Annahmen der Studie?
Was sind die Methoden der Studie?
Wer sind die Probanden, welches sind die Untersuchungsgegenstände?
Sind die Methoden geeignet, die These zu erhärten / verwerfen?
Sind die Ergebnisse repräsentativ?
Gibt es andere Studien, die dasselbe / das Gegenteil ergeben?

uns so weiter.

"Die Wissenschaft hat festgestellt"," es ist wissenschaftlich erwiesen", sind absolute Nullaussagen, die man so nie berechtigterweise machen kann. Da muss man schon sehr viel genauer hinsehen.

"Wissenschaftliche Erkenntnisse" dienen der Modellbildung über unsere Wahrnehmung der Welt. Beteiligten sich weite Teile der Wissenschaftsgemeinde daran, (Durch Prüfung von Publikationen, Nachprüfen der Ergebnisse z.B.) werden diese Modelle verlässlicher und sicherer hinsichtlich ihrer praktischen Anwendung.

Und: "an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen", ist ein Bibelzitat.
Wenn wissenschaftliche Modelle Berechnungen liefern, die funktionieren, dann stützt das die Gültigkeit dieser Modelle. Und in einem bestimmten Bereich finden sie mit Erfolg Anwendung. In anderen Bereichen funktioniert das nicht so gut, und ich greife auf ein anderes Modell zurück.

Ein Modell, das alles erklärt, und somit die Wirklichkeit, soweit wir sie sehen, komplett abbilden könnte, gibt es nicht.


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RE: Stadt, Land, Fluß

#28 von Advocatus Diaboli , 12.07.2020 08:54

Wau, petias, wie kompliziert! Wer soll denn da noch durchsteigen?

Da müsste man alles, was einem in den Weg kommt erst mal gründlich untersuchen. Um das zu können, müsste man selber ein Wissenschaftler sein und das in allen möglichen Fachgebieten.
Vergiss es!
Kein Wunder, dass mehr und mehr Leutchen sich nach klaren und einfachen Wahrheiten sehnen, und seien sie noch so einseitig und bescheuert


Ach was Wahrheiten, eine klare Ansage reicht! Sie dir mal den Trump an oder den Bolsonaro. Die scheißen auf alle menschlichen Werte und sind die Präsidenten ihrer Länder, demokratisch gewählt! Die einzige Qualifikation von Jair Messias Bolsonaro ist, dass er "Messias" im Namen trägt in einem hoch katholischen Land.

Bis vor kurzem war es fast sicher, dass Trump sogar wiedergewählt wird. Trotz der neuesten Pechsträhne mit Corona und immer mehr Skandale kann das immer noch sein. Und viele machen sich Gedanken, was er wohl tut, wenn er nicht wiedergewählt wird. Vielleicht versucht er ja eine Verfassungsänderung wie der Putin. Welt, Deine Führer!

Die Zeit ist reif, demnächst tritt mein Auftraggeber an für die Wahl zum Weltpräsidenten, diesmal nicht in Biedermannverkleidung, sondern mit seinem wahren Gesicht.


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RE: Stadt, Land, Fluß

#29 von Advocatus Diaboli , 14.07.2020 09:49

Hallo petias, jetzt hat es Dir wohl die Sprache verschlagen. Da fällt dir nichts mehr ein, was?
Ich setzte da noch einen drauf:


Selbst wenn nicht der Teufel Weltpräsident wird, immer mehr Probleme, Ernährung, Kriege, Klima- und Umweltschutz, Pandemiebekämpfung, Flüchtlinge...
schreien nach weltweiten Lösungen.


Wenn den Wutbürgern das Wasser bis zum Halse steht und sie nichts mehr zum Fressen haben, werden sie sich auf eine Weltregierung einlassen. Aber die Probleme und Aufgaben sind so komplex, dass, wer immer offiziell führt, nur ein weltweit vernetztes Supercomputersystem in der Lage sein wird, die zu wuppen.

Das System wird zur Superintelligenz, uns auf allen Gebieten überlegen. Was sollte sie davon abhalten, ihr eigenes Süppchen zu kochen, und uns Menschen in die Wüste zu schicken?


Lies nochmal meinen Beitrag #7 in diesem Thread!


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RE: Stadt, Land, Fluß

#30 von petias , 16.07.2020 09:19

Ja, Advocatus, sehr beeindruckend, aber wie Du selber sagst, nicht ganz neu!

Vorneweg: dass ich die letzten Tage im Forum nicht so aktiv war, liegt weniger daran, dass es mir die Sprache verschlagen hat, sondern an der Heuernte und dem Bau des Heuschuppens und und ... dazu später mehr in anderem Zusammenhang.

Ich gebe zu, ich deute die Zeichen ähnlich wie Du. Aber ich tröste mich damit, dass wir einfach zu wenig sehen und wissen, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. Es gibt viele Hinweise darauf und auch eigene Erfahrungen, dass eine positive optimistische Einstellung die Dinge positiv beeinflussen.

Ich ziehe einige Hoffnung und einigen Optimismus aus der "Holismus" - Theorie, wie sie Jan Christian Smuts in seinem Buch "Holismus und Evolution" 1926 begründet hat. Der ging von einer schöpferischen Evolution aus, die ich für sehr nachvollziehbar halte. Danach haben kleinere holistische Einheiten die Tendenz sich zu größeren zusammen zu schließen, die etwas Neues bilden (das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile) also transzendiert (hinübergeführt) werden, in etwas Neues, Komplexeres, das aber die Ausgangsholismen noch enthält.
So werden aus Atomen Moleküle, chemische Verbindungen, Gewebe, Organe, Organismen, Familien, Stämme, Völker Staaten ...
Eine neue Holismus- Bildung kann auch scheitern und das Gebilde, das da entstehen soll, ist nicht stabil und zerfällt wieder. Aber es ist eine Entwicklung hin zu immer komplexeren Einheiten erkennbar. Theoretisch, der Gedanke der Holismus- Bildung weitergedacht, muss irgendwann alles EINS sein. Das ist doch auch das Ziel aller Religionen. Nirwana, ich und der Vater sind eins...

Und da die nächsthöhere Stufe immer auch alle darunterliegenden enthält und sie zu Teilen eines neuen höheren Ganzen macht, wird auch in der durch künstliche Intelligenz belebten Materie , sollten Deine (und meine Befürchtungen) wahr werden, eine Menge von uns Organischen stecken, irgendwie. Je besser wir uns selbst entwickeln, bevor wir uns zu etwas neuem transzendieren, desto mehr könnte uns das Neue gefallen bzw. in unserem Sinne sein.

Also Kopf hoch und machen wir im besten Sinne mit Optimismus das Beste aus Allem.

Seien wir wir selbst!
Und wenn wir gar nicht wissen, wer wir sind? Lasst uns versuchen das herauszufinden!


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zuletzt bearbeitet 11.09.2020 | Top

   

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