Wer ist eigentlich Klaus Schwab?

#1 von petias , 28.01.2023 14:52

Nach und neben Bill Gates, George Soros, den Rothschilds und Anderen ist seit 2022 Klaus Schwab beliebter Output aus den Mäulern von Verschwörungsbehauptern. Das Buch "The Great Reset" ( in deutsch: Covid-19: Der große Umbruch.) das der 84 Jährige Schwab zusammen mit Thierry Malleret veröffentlicht hat, kam zur rechten Zeit.

"Laut WEF dürfen wir demnächst nur noch zu Fuß laufen oder ein Auto maximal teilen, während die Eliten weiterhin in ihren Privatjets herumfliegen und weiter dunkle Pläne schmieden", heißt es in einer Telegrammgruppe.
Klingt gut. Was eigentlich ist das WEF?

Das "World Economic Forum" (WEF) das Weltwirtschaftsforum wurde 1971 vom deutschen Wirtschaftswissenschaftler Klaus Schwab gegründet - damals noch unter dem Namen "European Management Conference". (Der Zug zur Globalisierung lässt grüßen) Es finanziert sich über Mitgliedsbeiträge und öffentliche Zuschüsse. Ziel des Weltwirtschaftsforums ist es nach eigenen Angaben, "den Zustand der Welt zu verbessern".

Nach außen sichtbare praktische Maßnahme ist die alljährliche Durchführung eines Treffens von führenden Wirtschaftsbossen und Politikern in Davos (da wos besonders teuer ist, meinte meine Mutter, als wir mal auf dem Weg zum Strandurlaub nach Italien dort auf einem Campingplatz übernachteten. Die Eltern schliefen in einem kleinen Zweimannzelt, wir Kinder übernachteten auf einer Liege unter freiem Himmel. Erstaunlich, was so alles in einen Käfer passte. Aber das ist eine andere Geschichte...)
Davos gilt als ein sehr mondäner Ski-Ort und als solcher hat er seine liebe Not, das Treffen des WEF zu veranstalten. Die Plätze der Hotels reichen kaum aus und das "normale" Winterfreuden Publikum muss darunter leiden.

Eine Eintrittskarte ist so teuer, dass das Treffen zwangsläufig eine sehr elitäre Veranstaltung ist. 250 000 (Schweizer) Franken beträgt für ein Wirtschaftsunternehmen der Jahresbeitrag. Zusätzlich dazu kostet die Eintrittskarte 25000 Franken pro Person.

Dieses Jahr kamen mehr als 2500 Teilnehmern, sowohl führende Politiker, Wirtschaftsvertreter und Nichtregierungsorganisationen. Unter anderen waren Bundeskanzler Olaf Scholz, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg mit von der Partie.

Das Treffen hat keinerlei offiziellen Charakter, keine Beschlusskraft, kein Mandat. Es ist ein elitärer Zirkel von Mächtigen aus Politik und Wirtschaft, wo es vor allem um zwei Effekte geht: Knüpfen und vertiefen von Netzwerken (Kontakten) und öffentliche zur Schaustellung von positiven klingenden Ideen und damit Imagepflege der Protagonisten der Mächtigen und Reichen.
Kein Wunder, wo so viele einflussreiche Menschen zusammen kommen, sind auch Verschwörungsmythen nicht weit.

Die Idee - keineswegs neu - in Rede auf dem Treffen und als Inhalt des Buches von Klaus Schwab ist der "Stakeholder Kapitalismus". Das Wort spielt mit der Assoziation zum "Shareholder Kapitalismus", der Kapitalismus der Aktienbesitzer, wobei es ausschließlich um Gewinnmaximierung geht.
Ein Stakeholder ist eine Person oder Anspruchsgruppe mit einem "Berechtigtem Interesse".
So soll es nach Schwab berechtigtes Interesse aller Menschen sein, „die Welt weniger gespalten, weniger verschmutzend, weniger zerstörerisch, integrativer, gerechter und fairer zu machen“. Wer könnte da widersprechen.
Im Grunde ist das derselbe Trick, den Ludwig Erhard mit Einführung der "Sozialen Marktwirtschaft" in der BRD recht erfolgreich angewendet hat. Ein dichtes Netz an Sozialleistungen verschleiert (und verhindert bis zu einem gewissen Punkt) die Verelendung der Massen, wie sie Marx in seinem Buch "Das Kapital" vorausgesagt hatte. Ja, nicht nur die künftigen Kommunisten, längst wieder von der Weltbühne verschwunden, haben das gelesen!

Ergänzt wird die Idee um die neuen Erfordernisse durch die Globalisierung und seine Folgen wie den Klimawandel.
Das oben erwähnte Schreckgespenst für das Autoverbot bezieht sich auf einen nebenbei formulierten Gedanken, doch häufiger das Auto mit anderen zu teilen (Car-Sharing) um die Umwelt zu entlasten.

Es treffen sich führende Wirtschaftsvertreter und Politiker, um die Welt zu retten ohne den Kapitalismus zu gefährden. Denn eine kaputte Welt dient weder den Menschen noch dem Kapitalismus.

Das sollte man sehr kritisch betrachten und beherzt zurückweisen, denn der Kapitalismus ist auf ständigem Wachstum aufgebaut und würde bei längerer Stagnation in sich zusammenbrechen. Er ist nicht geeignet für eine begrenzte Welt mit begrenzten Ressourcen.

Aber was die Krumm-. und Schiefdenker und Verschwörungspropheten tun, ist nicht eine klare Analyse der Problematik und die Entwicklung einer Lösung (wenn es die denn gibt), sondern - je nach Kulturkreis- bezichtigen sie in Europa "die Mächtigen" in ein Zeitalter einzutreten, wo der Neoliberalismus die Macht an sich reißt. Wo wir am Ende von Konzernen kontrolliert werden und unsere Freiheit aufgeben müssen. In den USA hingegen wird Schwab vorgeworfen, den Sozialismus einzuleiten, indem er die Enteignung der Konzerne fordert.

Klaus Schwab ist nur ein Wirtschaftswissenschaftler, der nach diversen Studien bereits 1971 in seinem Buch "Moderne Unternehmensführung im Maschinenbau" erklärte, dass Unternehmen, um langfristig erfolgreich zu sein, nicht nur die Interessen der Aktionäre, sondern aller Interessenten (Stakeholder) bedienen müssten. Im selben Jahr wurde er für das Fach Business Policy als Professor an die Universität Genf berufen, wo er bis 2002 tätig war.
Ebenfalls 1971 gründete er mit 33 Jahren, die gemeinnützige Stiftung European Management Conference, die 1987 in Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum, WEF) umbenannt wurde.

Mit Covid-19 hat das alles nicht viel zu tun. Schwab nimmt die Pandemie zum Anlass zu zeigen, dass nur weltweites Handeln nützt, und dass man bei äußerem Anlass auch schnell und konsequent handeln kann. Ihn für einen der Initiatoren der Pandemie zu halten ist absurd!

Schwab ist damit ein Chefideologe des Kapitalismus, den es nach seiner Ansicht weiterzuentwickeln gilt, indem man die "berechtigten Interessen" aller mit einbezieht.

Habt ihr einen besseren Ansatz? Lasst ihn uns diskutieren!


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