Gestern wurde eine neue Studie im Wissenschaftsmagazin NATURE veröffentlicht. Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) sind im Wesentlichen die Autoren.
The economic commitment of climate change
Die Studie zeigt, dass bis zur Mitte des Jahrhunderts die Weltwirtschaft global um ca. ein Fünftel ( 21 Prozent) einbricht. Das, finde ich, ist eine vielfach gute Nachricht! Es gab bereits z.B. 2006 eine Studie, die den Einbruch der Weltwirtschaft vorhersagt, aber die neuen Zahlen sind heftiger. Das lässt hoffen, dass der Einbruch, den wir tatsächlich erleben werden tatsächlich noch viel heftiger sein wird. 50% oder 75 Prozent wären gut, finde ich. Zudem kann man sehen, dass der Kapitalismus mit seiner Wachstumsideologie zwangsläufig in eine ernste Schieflage gerät. Ein derartiger weltweiter Einbruch dürfte ihn bis an die Grundfesten erschüttern. Die so entstehenden Wirren und Leiden für die 90 Prozent der Verlierer des Kapitalismus sind nur mit einem Krieg zu vergleichen. Weltweit! Nicht alle trifft es gleich, USA und Deutschland schrumpfen nur um ca. 11 Prozent, Andere, die viel weniger zur Klimaerwärmung beitragen, wie z.B. die Philippinen, trifft es ungleich härter. die Menschen in Südasien und Afrika sind die am meisten Leidtragenden.
Ironischerweise ist der wirtschaftliche Schaden sechsmal höher als die veranschlagten Kosten für Klimaschutzmaßnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung auf maximal zwei Grad, wie es das Pariser Klimaschutzabkommen vorsieht.
Die schlechte Nachricht ist, dass dieses Szenario selbst dann eintreten wird, wenn wir jetzt sofort eine drastische Kehrtwende einleiten würden. Der Schaden, der bereits angerichtet ist, wirkt sich fast unaufhaltsam bis zur Mitte des Jahrhunderts aus. Der Erfolg jetziger drastischer Maßnahmen beträfe vor allem die zweite Hälfte des Jahrhunderts. Und das ist, obwohl es die meisten derzeit lebenden Menschen noch betrifft, so weit weg, dass sich dafür wohl kaum Aktionen rechtfertigen ließen. Dafür sind Fünfjahrespläne und Wahlperioden einfach zu kurz.
Der Mensch bekommt, was er verdient.
In dem Zusammenhang sei auf ein "Fundstück" hingewiesen, das mir die Eule hat zukommen lassen. Es stammt aus "Spiegel Online". Da fragt sich der britische Astronom Michael Garrett, der das Jodrell Bank Centre for Astrophysics an der Universität Manchester leitet, warum - trotz heftigem Bemühen seit 60 Jahren - keine Spuren außerirdischer Intelligenzen gefunden werden können.
Er kommt zu dem Schluss, dass trotz unzähliger Planeten, auf denen sich unzweifelhaft Leben entwickelt hat, die meisten, wenn nicht alle am "großen Filter" gescheitert sind. Dieser Filter könnte die KI sein, meint er. Alles oder fast alles Leben scheitert an diesem Filter und rottet sich selbst aus.
Schon bevor KI-Systeme "superintelligent" und potenziell autonom werden, sei es wahrscheinlich, meint Garrett, dass die Technologie von Fraktionen innerhalb biologischer Zivilisation als Waffe benutzt wird, um einen Vorteil über die anderen Fraktionen zu erlangen. Ein weltweiter Atomkrieg rottet die führende biologische Spezies aus und die entstehende KI gleich mit.
Ich denke, dass Zivilisationen nicht notwendigerweise an der KI scheitern müssen, da reicht schon ein Wirtschaftssystem mit grenzenloser Wachstumsfantasie, das durch "technischen Fortschritt" das Klima schnell und nachhaltig verändert.
Die Zivilisation, die es schafft vor dem Untergang KI zur Autonomie zu entwickeln, gewinnt das evolutionäre Rennen und hat die zweifelhafte Ehre, die siegreiche KI angestoßen zu haben. Oder endet die Evolution generell dadurch, dass sie zwangsläufig eine Art hervorbringt, die alles Leben, sogar das künstliche, zerstört?
Lasst es uns herausfinden. Bemühen wir uns, uns einzumischen und mitzumischen. Was haben wir sonst zu tun? Die letzten Ressourcen verreisen und verfressen, bevor es andere tun?